Neuer Treffpunkt wächst im Herzen Osternburgs
Bauarbeiten für Neubau des Jochen-Klepper-Hauses in vollem Gange – Fassadengestaltung noch unklar
Osternburg – Es tut sich was im Herzen von Osternburg: An der Ecke Bremer Straße/ Cloppenburger Straße laufen seit Wochen die Bauarbeiten für das neuen Jochen-KlepperHaus. Die Kirchengemeinde Osternburg gestaltet hier ihren zentralen Treffpunkt völlig neu.
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Der Plan
Der Anbau am historischen Jochen-Klepper-Haus ist bereits abgerissen. In das neue Gebäude wird bereits die Zwischendecke eingezogen. Es entsteht ein zweistöckiger Neubau mit deutlich mehr Fläche als vorher. Im Untergeschoss wird es drei Gruppenund Veranstaltungsräume geben, die durch das Entfernen der Trennwände zu einem Saal für 180 Sitzplätze gemacht werden können. Gerade solche Versammlungsorte kann der Stadtteil dringend gebrauchen.
Im Stockwerk darüber wird das Diakonische Werk mit Angeboten wie Schuldner- und Migrationsberatung einziehen. Der Altbau, der um 1900 gebaut wurde, bleibt bestehen, ebenso der Anbau auf der anderen Seite. Dort werden vor allem die Sanitäranlagen saniert. Zudem wird dort der neue Eingang in Richtung Cloppenburger Straße liegen. Für das Projekt sind Kosten zwischen 1,3 bis 1,5 Millionen Euro angesetzt.
Auch zu Pandemiezeiten gibt es natürlich noch Gründe zum Lachen: Anne Jaborg und Holger Rauer freuen sich über den Baufortschritt beim Jochen-Klepper-Haus an der Bremer Straße/ Ecke Cloppenburger Straße.
Die Vorgeschichte
Bis zum jetzigen Stand war es ein langer Weg. Umbau und Erweiterung des Jochen-Klepper-Hauses sind schon seit mehr als einem Jahrzehnt ein Thema im Stadtteil. Mal fehlte das Geld, mal kam der plötzliche Denkmalschutz für den Altbau in die Quere. Erst als die Kirchengemeinde Osternburg Anfang des Jahres einen Bauantrag einreichen konnte, wurde es endlich konkret. „Wir
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bauen etwas kleiner, als wir es uns eigentlich gewünscht hatten. Aber unsere Pläne bleiben gleich groß“, sagt Pfarrerin Anne Jaborg.
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Der Zwischenstand
Pfarrer Holger Rauer muss sich manchmal noch kneifen, um sicherzugehen, dass da tatsächlich Baugerüste und erste Ansätze eines neuen Gebäudes auf dem Grundstück
stehen. Zu lange war das Projekt in der Schwebe und stand immer wieder auf der Kippe. Nun wird es tatsächlich Realität. Dass er sich jetzt mit „Problemen“wie der genauen
Gestaltung der neuen Fassade, bei der der Denkmalschutz mitredet, beschäftigen muss, fällt da kaum noch ins Gewicht.
Auch die Gemeindemitglieder ziehen mit. Gruppen wurden umquartiert. Für Gesprächsangebote wurde die ehemalige Gaststätte „Zum Goldenen Stern“angemietet. Allerdings können die meisten Angebote aufgrund von Corona derzeit ohnehin nicht stattfinden.
Auch wenn der Baustart eine gute Nachricht ist: Für die Gemeinde ist der Bau ein Kraftakt. Finanziert wird aus eigener Tasche. Wo es geht, zum Beispiel beim Entfernen der alten Fliesen im Sanitärbereich, wird in Eigenleistung mit angepackt, um Geld zu sparen. Was am Ende an Extras im und rund um das Gebäude realisiert werden kann, ist noch nicht klar.
Der Garten kann als abgeschirmter Innenhof zum Beispiel künftig ganz anders genutzt werden. Und zur Cloppenburger Straße hin, soll sich das Jochen-Klepper-Haus öffnen. Jaborg und Rauer denken an einen belebten Platz, auf dem Menschen sich begegnen. Wie genau das aussehen kann, wird wohl auch von der Spenden- und Einsatzbereitschaft im Stadtteil abhängen. Doch da ist Rauer zuversichtlich: „Wenn wir die Osternburger brauchten, waren sie immer da.“