Verkaufsfläche schrumpft um 6000 qm
Möbelriese XXXLutz akzeptiert Verkleinerung seiner Möglichkeiten für Filiale in Cloppenburg
Cloppenburg – Obwohl sie auf Grund von rechtlichen Vorgaben ihre geplante Verkaufsfläche von 30 000 auf 24 000 Quadratmeter verkleinern muss, steht die XXXLutzGruppe dazu, im Gewerbegebiet Cloppenburg-West einen Möbelmarkt zu bauen. Das erklärte Planungsamtsleiter Björn Drebbermüller jetzt im städtischen Planungs-, Umweltund Energieausschuss.
180-Grad-Drehung
Die Verkleinerung der Verkaufsfläche hat Auswirkungen auf die Lage des Gebäudes. Dieses wird um 180 Grad gedreht, die Kunden fahren den Möbelmarkt nicht mehr von der Westallee, sondern von der Jümmestraße an. Dort befinden sich nun auch die Parkplätze auf dem insgesamt 5,5 Hektar großen Grundstück. Das Gebäude, das direkt an die Westallee rückt, ist von dort aus über einen kleinen Pattweg für Fußgänger und Radfahrer zu erreichen.
Mit der Verkleinerung hat XXXLutz seine Vorstellungen an das regionale Einzelhandelskonzept des Landkreises angepasst. Die letzte Fassung muss noch behandelt werden, weil der Kreis wegen der Corona-Krise zurzeit keine Fachausschusssitzungen macht.
SPD-Kritik an Ruine
Die SPD-Fraktion nutzte die Gelegenheit, um noch einmal Front gegen die benachbarte Brandruine „Cloppenburger Land“und den daneben hinrottenden Rohbau eines nie
realisierten vierstöckigen „Erlebnisund Erholungs-Autohofs“zu machen. Wenn die Leute demnächst wissen wollten, wo der neue Möbelmarkt sei, müsse man ihnen einfach nur sagen „bei der Bauruine“, so Andreas Borchers spöttisch.
Er frage sich, ob ein neuer Möbelmarkt einen solchen Schandfleck in seiner direkten Nachbarschaft haben wolle.
Die Situation – so Planungsamtsleiter Drebbermüller – schrecke XXXLutz nicht ab. Trotzdem sei man bestrebt, die Situation zu ändern. Aus bauordnungsrechtlicher Sicht gehe von dem Komplex keine Gefahr aus, dementsprechend könne auch kein Abriss angeordnet werden.
Unverständnis geäußert
Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese bezeichnete die Brandruine und den Rohbau als eine „traurige Geschichte“. Es sei ihm völlig unverständlich, wie der Eigentümer – ein Kaufmann aus Cappeln (Kreis Cloppenburg) – das Areal sehenden Auges verkommen lasse. Die Chancen auf einen möglichen Verkauf und eine Begrenzung des finanziellen Schadens bestehe für den Eigentümer doch nur, „wenn die Braut vor der Hochzeit hübsch gemacht wird“.