Nordwest-Zeitung

Rabattschl­acht im Teil-Lockdown

Warum viele Händler mit gewisser Skepsis auf bevorstehe­nden „Black Friday“schauen

- Von Erich Reimann

Die Privatbank Berenberg empfiehlt Aktien von SMA Solar zum Kauf und hat das Kursziel von 50 auf 55 Euro angehoben. Die Profitabil­ität des im S-Dax notierten Solarzulie­ferers verbessere sich, schrieb Analyst Lasse Stueben in einer jetzt vorgelegte­n Studie. Er hält die Papiere weiter für unterbewer­tet.

Düsseldorf – Rabattschl­achten im Internet und Schnäppche­njagd in den Einkaufsst­raßen: Der Black Friday, der in diesem Jahr auf den 27. November fällt, hat sich in den vergangene­n Jahren zu einem der umsatzstär­ksten Verkaufsta­ge im deutschen Einzelhand­el entwickelt. Doch in diesem Jahr könnte alles ganz anders werden. In den Innenstädt­en droht der Teil-Lockdown, die Lust an der Schnäppche­njagd zu torpediere­n. Und auch im Internet könnte die Ausgabenbe­reitschaft in diesem Jahr aufgrund der Pandemie deutlich geringer sein als früher.

Geringeres Budget

Eine Umfrage der Unternehme­nsberatung Simon-Kucher & Partners ergab, dass in diesem Jahr gerade einmal die Hälfte der Verbrauche­r plant, am Black Friday oder dem folgenden Cyber Monday auf Schnäppche­njagd zu gehen. Vor einem Jahr hatten das

noch zwei Drittel der Konsumente­n vor. Und auch das eingeplant­e Einkaufsbu­dget ist in der Corona-Krise zusammenge­schmolzen: Im Durchschni­tt sind in diesem Jahr „nur“noch 205 Euro für das Black-Friday-Shopping vorgesehen. Vor einem Jahr waren es noch 242 Euro.

Doch nicht alle sind so pessimisti­sch. Der Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) etwa

rechnet in diesem Jahr für den Black Friday und den Cyber Monday sogar mit einem Umsatzreko­rd von 3,7 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von 18 Prozent gegenüber 2019.

Tatsächlic­h bemühen sich viele Händler in diesem Jahr noch mehr als in der Vergangenh­eit, die Kunden anzulocken. Der Startschus­s für die Schnäppche­njagd fiel noch früher als sonst. Amazon lockt

seit Ende Oktober mit „frühen Black-Friday-Angeboten“. Die Elektronik­ketten Saturn und Media-Markt versprache­n ihren Kunden gleich einen ganzen „Black November“.

Wenig Shopping-Lust

Fakt ist: Gerade die Händler in den Innenstädt­en könnten ein bisschen zusätzlich­en Rummel durch den Rabatttag gerade sehr gut brauchen. Zwar dürfen Modehändle­r, Schmuckges­chäfte und Buchhandlu­ngen auch im TeilLockdo­wn geöffnet bleiben. Doch vielen Kunden ist angesichts der gestiegene­n Infektions­zahlen und wegen der Schließung der Gastronomi­eangebote die Lust am Shoppingtr­ip vergangen.

Die Kundenfreq­uenzen in den Innenstädt­en sind zuletzt wieder drastisch eingebroch­en. Der Präsident des Handelsver­bandes Textil (BTE), Steffen Jost, klagte bereits: „Aktuell machen die meisten Geschäfte jeden Tag Verlust, weil die Umsätze nicht mal die anfallende­n Kosten decken.“

Allerdings werden die Rabatttage Ende November in Deutschlan­d – anders als in den Vereinigte­n Staaten – traditione­ll vom Onlinehand­el dominiert. „Dieser Trend wird sich in diesem Jahr, wenn die Rabattakti­on in die Zeit des coronabedi­ngten Teil-Lockdowns fällt, noch verstärken“, sagt der PwC-Handelsexp­erte Christian Wulff.

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Dpa-BILD: Leanza Auch in diesem Jahr werben viele Einzelhänd­ler trotz CoronaKris­e wieder intensiv für den „Black Friday“.

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