Welche Regionen die Krise gut meistern
Forscher bescheinigen Oldenburg und Emden langfristig gute Wachstumsaussichten
Berlin/Oldenburg/Emden
– Das Berliner und das Münchner Umland sowie mehrere Uni-Städte haben einer Studie zufolge die besten Wachstumsaussichten nach Corona. Fünf der zehn Wachstumssieger bis 2030 kommen aus Ostdeutschland, geht aus einer am Freitag veröffentlichten Prognose des Forschungsinstituts Prognos hervor.
Wer zählt zu den Wachstumssiegern
Zu den Top Ten bundesweit zählen im Osten die Stadt Potsdam, der Landkreis Dahme-Spreewald mit dem neuen Flughafen BER, der Landkreis Oder-Spree mit der künftigen Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla sowie die UniStädte Leipzig und Rostock. Hessen ist mit Darmstadt dabei. In Bayern werden den Landkreisen aus dem Münchner Umland Dachau, Ebersberg und Erding sowie der Unistadt Regensburg die besten Aussichten vorhergesagt. Was wird in der
Studie untersucht
Die Studie prognostiziert das Wirtschaftswachstum sowie die Beschäftigtenentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten. Ökonomisch leistungsfähige Regionen werden demnach auch nach der Krise wieder stärker wachsen. Probleme hätten indes Kreise, in denen sich Corona-Krise und strukturelle Probleme überlagern: alte Branchen, geringes Einkommen, sinkende Einwohnerzahlen.
Wie schneidet der Nordwesten ab
Für die Landkreise und Städte im Oldenburger Land und Ostfriesland sind die PrognosForscher überwiegend optimistisch. Die Kreise Cloppenburg und Vechta sowie die Städte Oldenburg, Emden und – durchaus überraschend – auch Delmenhorst zählen sie zu den Regionen mit einem besonders starken Wirtschaftswachstum
(Steigerung der Wertschöpfung um mindestens elf Prozent bis 2030).
Oldenburg bezeichnet Prognos explizit als „Aufsteigerregion“, die dank günstiger Branchenstruktur nach Corona besonders dynamisch wachsen könnte. Für Emden gelte, dass viele Autostandorte trotz aller derzeitigen Herausforderungen langfristig „Stabilitätsanker in ihren Regionen“bleiben würden, erläuterte Prognos-Ökonom Olaf Arndt. Delmenhorst profitiere laut Arndt davon, dass hier staatliche öffentliche Dienstleistungsbereiche eine vergleichsweise starke Rolle spielten. Diese hätten in der CoronaKrise eine stabilisierende Wirkung. Zudem sei zu berücksichtigen, dass die Wachstumsaussichten für die Stadt zwar gut seien – allerdings von einem vergleichsweise niedrigen Ausgangsniveau.
Größtes Sorgenkind in der Region ist die Wesermarsch. Negativ wirke sich hier die demografische Entwicklung aus. Zudem sei der Kreis laut Arndt durch Branchen wie Luftfahrt und Tourismus geprägt, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden.
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