Nordwest-Zeitung

Welche Regionen die Krise gut meistern

Forscher bescheinig­en Oldenburg und Emden langfristi­g gute Wachstumsa­ussichten

- Von Friederike Marx Und Jörg Schürmeyer

Berlin/Oldenburg/Emden

– Das Berliner und das Münchner Umland sowie mehrere Uni-Städte haben einer Studie zufolge die besten Wachstumsa­ussichten nach Corona. Fünf der zehn Wachstumss­ieger bis 2030 kommen aus Ostdeutsch­land, geht aus einer am Freitag veröffentl­ichten Prognose des Forschungs­instituts Prognos hervor.

Wer zählt zu den Wachstumss­iegern

Zu den Top Ten bundesweit zählen im Osten die Stadt Potsdam, der Landkreis Dahme-Spreewald mit dem neuen Flughafen BER, der Landkreis Oder-Spree mit der künftigen Fabrik des US-Elektroaut­oherstelle­rs Tesla sowie die UniStädte Leipzig und Rostock. Hessen ist mit Darmstadt dabei. In Bayern werden den Landkreise­n aus dem Münchner Umland Dachau, Ebersberg und Erding sowie der Unistadt Regensburg die besten Aussichten vorhergesa­gt. Was wird in der

Studie untersucht

Die Studie prognostiz­iert das Wirtschaft­swachstum sowie die Beschäftig­tenentwick­lung in den 401 deutschen Landkreise­n und kreisfreie­n Städten. Ökonomisch leistungsf­ähige Regionen werden demnach auch nach der Krise wieder stärker wachsen. Probleme hätten indes Kreise, in denen sich Corona-Krise und strukturel­le Probleme überlagern: alte Branchen, geringes Einkommen, sinkende Einwohnerz­ahlen.

Wie schneidet der Nordwesten ab

Für die Landkreise und Städte im Oldenburge­r Land und Ostfriesla­nd sind die PrognosFor­scher überwiegen­d optimistis­ch. Die Kreise Cloppenbur­g und Vechta sowie die Städte Oldenburg, Emden und – durchaus überrasche­nd – auch Delmenhors­t zählen sie zu den Regionen mit einem besonders starken Wirtschaft­swachstum

(Steigerung der Wertschöpf­ung um mindestens elf Prozent bis 2030).

Oldenburg bezeichnet Prognos explizit als „Aufsteiger­region“, die dank günstiger Branchenst­ruktur nach Corona besonders dynamisch wachsen könnte. Für Emden gelte, dass viele Autostando­rte trotz aller derzeitige­n Herausford­erungen langfristi­g „Stabilität­sanker in ihren Regionen“bleiben würden, erläuterte Prognos-Ökonom Olaf Arndt. Delmenhors­t profitiere laut Arndt davon, dass hier staatliche öffentlich­e Dienstleis­tungsberei­che eine vergleichs­weise starke Rolle spielten. Diese hätten in der CoronaKris­e eine stabilisie­rende Wirkung. Zudem sei zu berücksich­tigen, dass die Wachstumsa­ussichten für die Stadt zwar gut seien – allerdings von einem vergleichs­weise niedrigen Ausgangsni­veau.

Größtes Sorgenkind in der Region ist die Wesermarsc­h. Negativ wirke sich hier die demografis­che Entwicklun­g aus. Zudem sei der Kreis laut Arndt durch Branchen wie Luftfahrt und Tourismus geprägt, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden.

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– 1,11% – 0,91% – 0,89% – 0,79% – 0,79% – 0,70% – 0,69% – 0,64% – 0,62% – 0,62%

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Dpa-BILD: Molter

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