Wie aus der Kiola-Idee ein fertiges Haus wurde
Mit 283 106 Euro unterstützten Leserinnen und Leser der NWZ das Projekt
Oldenburg/jwe – Angefangen hat alles mit einer Reportage in der „Nordwest-Zeitung“über die Alltagsschwierigkeiten einer alleinerziehenden Mutter im Landkreis Friesland mit ihrem an Autismus erkranktem Sohn.
In Bad Zwischenahn las
Prof. Dr. Michael Albani den Text und fühlte sich um Jahre zurückversetzt. Albani war als Ruheständler ins Oldenburger Land gezogen, nachdem er vorher lange als Chefarzt eines großen Kinderkrankenhauses in Wiesbaden gearbeitet hatte. Im Rahmen seiner dortigen Tätigkeit war er am Aufbau
eines Kurzzeit-Wohnheims für behinderte Kinder beteiligt.
Daran erinnerte sich Albani nun nach der Lektüre des ÐArtikels – und er stellte sich
die Frage, ob es nicht auch möglich sei, ein solches Haus auch im Oldenburger Land zu schaffen.
Es begann ein langer Weg – und am Ende stand vor wenigen Wochen der eigentliche Start der Arbeit.
Das Kiola-Haus in Oldenburg, in dem Kinder und Jugendliche mit Behinderungen aus dem Oldenburger Land für einen begrenzten Zeitraum aufgenommen werden können, hat im September seinen Betrieb aufgenommen. Kiola ist ein Kunstwort und bedeutet Kurzzeitwohnen im Oldenburger Land.
2013 wurde – unter Beteiligung des Diakonischen Werks der evangelischen Kirche – ein entsprechender Förderverein für das Vorhaben gegründet. Im Mai 2018 fiel dann die endgültige Bauentscheidung, der sich dann im Juli 2019 der erste Spatenstich und im November das Richtfest anschlossen. Bauabnahme des fertigen Gebäudes war dann im August 2020, so dass am 18. September die ersten Gäste einziehen konnten.
Insgesamt 3,4 Millionen Euro hat der Bau gekostet – und einen wesentlichen Grundstock zur Realisierung des Projekts haben die Leserinnen und Leser der „Nordwest-Zeitung“geleistet. Im Rahmen der Ð-Weihnachtsaktion 2017/2018 spendeten sie insgesamt 283 106 Euro für das Vorhaben.
Das Kiola-Haus bietet insgesamt Platz für zwölf Kinder und Jugendliche. Wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen können aktuell aber nur maximal vier Kinder gleichzeitig aufgenommen werden. Das Haus gehört als Außenstelle zum Haus Regenbogen.
Mit Kiola sollen Familien, die ein behindertes Kind betreuen, die Möglichkeit erhalten, für einen begrenzten Zeitraum Erholung zu finden und Kraft zu schöpfen für Belastungen des schwierigen Alltags.