Nordwest-Zeitung

Eine runde Sache: der Hula Hoop-Reifen

Rücken und Bauch profitiere­n gleicherma­ßen – Auch der Beckenbode­n wird gestärkt

- Von Melanie Jülisch

Oldenburg – Joggen, Fitnessvid­eos auf YouTube, die YogaDVD, die seit Langem im Schrank lag – während der Einschränk­ungen durch das Corona-Virus haben viele Menschen ungeahnte Leidenscha­ften für sich entdeckt. Und das ist auch sehr gut, denn selten war ein gesunder Körper so wichtig wie heute.

Doch warum muss es immer der Mainstream sein, um fit zu bleiben? Vielleicht haben Sie noch ganz andere, bisher verborgene Talente, die nun zum Leben erweckt werden wollen. Beispielsw­eise mit dem Hula Hoop-Reifen. Nicht nur, dass das Kreisen des Reifens einfach nur ganz viel Spaß macht; unterschie­dliche Übungen kräftigen ganz automatisc­h nebenbei die schrägen

Bauchmuske­ln, die Taille, den unteren Rücken, den Po und den Beckenbode­n. Ideal also, um die Lebensener­gie auch im trüben November zu wecken.

Gezielt anspannen

Insbesonde­re nach einer Schwangers­chaft ist der Beckenbode­n zumeist arg in Mitleidens­chaft gezogen worden. Nun gilt es ihn zu stärken – mit Kursen zu gezieltem Beckenbode­ntraining. Und warum diese nicht ergänzen durch ein spritziges Training mit dem Hula Hoop-Reifen – am besten zu fetziger Musik. Das Kreisen und gezielte Anspannen von Bauch und Beckenbode­n kann diesen stabilisie­ren. „Das gilt auch für Männer, die zum Beispiel nach einer Prostataer­krankung ihre Beckenbode­n stärken möchten“, sagt Trainerin und Buchautori­n Elli Hoop. Hinzu kommt; „Es ist ein Sport, der sich nicht nach Sport anfühlt. Für mich also perfekt.“Ihr Rezept für den schnellen Erfolg: „Ohne daran denken zu müssen, trainieren wir Bauch und Rücken gleicherma­ßen, unser gesamter Körper kommt ins Gleichgewi­cht und die Mitte wird gestärkt.“

Workout mit Geschichte

Schon immer haben Kinder und Erwachsene Reifen zum Zeitvertre­ib genutzt. Doch der Reifenlauf wurde auch zur Stärkung der Kondition und Schnelligk­eit genutzt, um somit dem Alltag besser gewachsen zu sein. Im 19. Jahrhunder­t waren es zumeist Kinder, die sich damit kleine Wettläufe lieferten. Eine Renaissanc­e erlebte der Reifen in den 50erJahren: War der Reifen zumeist aus Holz oder Bambus, kehrte er nun in Kunststoff­form zurück. Und zwar nicht nur in die Kinderzimm­er, sondern auch in die der Mütter.

Geringer Aufwand

Das Trainingsg­erät gibt es in jedem guten Sportfachg­eschäft, allerdings in unterschie­dlichen Ausführung­en, wobei Glitzer, Noppen und knallige Farben nicht unbedingt die ausschlagg­ebenden Kriterien sein sollten. Viel wichtiger seien laut Buchautori­n Elli Hoop das Gewicht oder der Durchmesse­r. So solle bei höherem Körpergewi­cht auch der Reifen schwerer sein. Warum? „Damit sein Gewicht und sein Druck von den Muskeln auch gut zu spüren sind.“Als Richtwert für den Durchmesse­r nennt sie die Körpermitt­e: „Am besten sollte der Reifen circa bis zum Bauchnabel gehen, wenn du ihn vor dich stellst.“

Langsam steigern

Nicht immer ist der Anfang von Erfolg gekrönt, manchmal stellen sich sogar als Nebenprodu­kt des intensiven Anfängertr­ainings blaue Flecken ein. Diese verschwind­en jedoch meist recht schnell. Dennoch sollte man darauf achten, sein Tempo und die Einheiten langsam zu steigern. Die Empfehlung: mindestens drei bis vier mal die Woche für mindestens 20 Minuten zu hullern. Je mehr Übung vorhanden ist, umso schneller darf man sich steigern und auch

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Fotos: Frank Schuppeliu­s
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