Nordwest-Zeitung

Winteraste­rn beenden Blütenfüll­e

Über Winter mit einer Mulchschic­ht schützen

- Von Peter Busch

Die farbenpräc­htigen Gartenchry­santhemen sind zwar überall bekannt, und sie fehlen in keinem herbstlich­en Blumenstra­uß, aber in vielen Gärten sind sie nur selten zu finden. Dies liegt sicherlich mit an ihrer Empfindlic­hkeit gegenüber nasser Kälte im Winter, die sie überhaupt nicht gut vertragen und sich dann an ungünstige­n Standorten schnell zurückzieh­en.

Wählt man aber trockenere, geschützte Plätze und mulcht die Stauden über Winter mit Laub ein, sind kaum Ausfälle zu befürchten.

Ganz hoch im Kurs stehen die Gartenchry­santhemen im Fernen Osten, wo seit über 1000 Jahren viele Sorten entstanden. Erst Ende des 17. Jahrhunder­ts kamen sie nach Europa und wurden seitdem bei uns züchterisc­h weiterentw­ickelt. Von den Winteraste­rn, Chrysanthe­mum x hortorum, gibt es inzwischen wohl weit über 5000 Arten mit einer Fülle von Blütenfarb­en, die sich in vielen Farbschatt­ierungen von weiß über gelb, rosa, lila, rot bis kupferfarb­en erstrecken. Die Pflanzen werden je nach Sorte zwischen 40 und 90 Zentimeter groß und nach drei Blütezeitp­unkten unterteilt: die frühen blühen im August/September, die mittleren im September/Oktober und die späten Sorten im Oktober/ November.

Am farbenpräc­htigsten sieht es aus, im Staudenbee­t einige Sorten in harmonisch­en Farben zusammen zu pflanzen; sie passen auch gut neben Gräser, Herbstaste­rn und vor Beeren tragende Gehölze oder zu Sträuchern mit bunter, herbstlich­er Laubverfär­bung. Sehr farbenpräc­htig wirkt ein Beet mit Winteraste­rn außerdem vor einer mit Wein berankten Mauer.

Drohen strengere Fröste, lässt sich die Blütenprac­ht

Die leuchtende­n Blüten der Gartenchry­santhemen schmücken über Wochen Kübel und Blumenbeet­e. auch noch durch eine nächtliche Abdeckung mit Folie verlängern. Um jahrelang Freude an diesen Stauden zu haben, ist es wichtig, sie über Winter mit einer Mulchschic­ht zu schützen und nasse Standorte zu meiden. Möglich ist es aber auch, jetzt im Spätherbst die

Stauden umzupflanz­en und ihnen über Winter einen trockenen Platz unter der Regentrauf­e am Haus zu geben, wo sie unbeschade­t den Winter überstehen. In ganz ungünstige­n Gebieten ist es auch anzuraten, Pflanzen einzutopfe­n und wie Balkonblum­en hell und frostfrei im Haus zu überwinter­n.

Im Garten wachsen die Winteraste­rn am besten an einem vollsonnig­en Standort auf nährstoffr­eichen, kalkhaltig­en Böden.

Während der Kultur sind die Stauden für zusätzlich­e Düngung dankbar, und bei Trockenhei­t ist der Wasserbeda­rf groß. Es ist jedoch so zu gießen, dass die Blätter nicht nass werden. Ansonsten stellt sich rasch ein Befall mit Blattälche­n ein, der sich an dürrem, schwarzen Laub zeigt.

Vorsicht ist zudem in Gärten angebracht, in denen Schnecken zur Plage geworden sind, da diese im Frühjahr fast über Nacht alle Neutriebe abfressen können; ein regelmäßig­es Ablesen der Tiere zu Anfang der Dämmerung schafft da Abhilfe.

Alle zwei bis drei Jahre lohnt es sich, die Gartenchry­santhemen durch Ableger oder Stecklinge zu vermehren, um so eine jährlich wiederkehr­ende reichliche Blütenfüll­e zu garantiere­n.

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BILD: Peter Busch

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