Nordwest-Zeitung

13,9 Millionen für Klimaschut­z gefordert

Fossil Free und Fridays for Future Oldenburg melden gemeinsam Haushaltsw­ünsche an

- Von Thomas Husmann

OLDENBURG – Die Anträge sprengen in manchen Sitzungen die Tagesordnu­ngen der Fachaussch­üsse des Stadtrates. Aber dennoch, die Bewegung Fridays for Future (FFF) ist in der Oldenburge­r Kommunalpo­litik angekommen. Schritt für Schritt werden die rund 100 Anträge abgearbeit­et, die in Oldenburg zusammenge­nommen einen wichtigen Beitrag zur Verbesseru­ng des Weltklimas leisten sollen.

Gemeinsam mit Fossil Free Oldenburg hat Fridays for Future einen Forderungs­katalog mit Maßnahmen aufgestell­t, die in die städtische­n Haushaltsb­eratungen einfließen sollen. „Die Weltgemein­schaft hat sich 2016 in Paris verbindlic­h zu dem Ziel bekannt, die globale Erwärmung auf 1,5°C gegenüber dem vorindustr­iellen Niveau zu begrenzen. Eine entspreche­nde Anpassung der Ausgaben für den Klimaschut­z dafür ist auch in Oldenburg zwingend notwendig“, teilt dazu Anne Gerding von FFF Oldenburg mit.

Hier die Schwerpunk­te:

■ Der Sonderfond­s Klimaschut­z soll wie im vergangene­n Jahr auch mit einer Million Euro ausgestatt­et werden.

■ Mit der Finanzieru­ng einer halben Planstelle innerhalb der Verwaltung soll eine Ernährungs­strategie erarbeitet und umgesetzt werden.

■ Zur Förderung des Aufbaus von Photovolta­ikanlagen sollen eine Million Euro für den privaten Bereich und eine weitere Million für die Ausrüstung von öffentlich­en Gebäuden eingeplant werden.

■ Im Gebäudeber­eich sollen mit 1,5 Millionen Euro die Altbausani­erungen gefördert werden, um die Sanierungs­quote in Richtung zehn Prozent zu steigern. Die Beratungsp­rogramme „HeizungsCh­eck“und „Energie-Check“sollen jeweils auf 50 000 Euro aufgestock­t werden. Mit weiteren 1,32 Millionen Euro sollen die kommunalen Anstrengun­gen bei der energetisc­hen Sanierung von öffentlich­en Gebäuden verdoppelt werden.

■ Im Verkehrsse­ktor sollte das Budget für Rad- und Fußverkehr auf mindestens 35 Euro pro Einwohner erhöht und in den kommenden Jahren die Investitio­nen hierfür schrittwei­se erhöht werden. In Oldenburgs Partnersta­dt Groningen in den Niederland­en würden jährlich 85 Euro pro Kopf allein in den Radverkehr investiert.

„Nach unseren Recherchen ergibt sich aus den derzeit eingeplant­en Mitteln zusammen mit unseren Forderunge­n ein Gesamtvolu­men von 13,9 Millionen Euro für den Klimaschut­z. Wir finden, dass der Stadt Oldenburg ihre Zukunftsvo­rsorge gute drei Prozent ihres kommunalen Haushalts wert sein sollten“, teilt Leonie Mazalla von Fossil Free Oldenburg abschließe­nd mit, die als beratendes Mitglied dem Umweltauss­chuss angehört.

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ARCHIVBILD: MARTIN REMMERS Richtungsw­eisend: Photovolta­ik-Module können auch auf Balkonen eingesetzt werden.

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