Grundschule wegen Corona geschlossen
Kinder aus zwei Klassen in Burhave sind infiziert – Notbetreuung nicht möglich
Butjadingen – 144 Butjadinger Schulkinder konnten es sich am Sonntag zwangsweise sparen, für den nächsten Schultag ihren Ranzen zu packen. Sie können es sich auch in den nächsten Tagen sparen. Die Grundschule Butjadingen in Burhave bleibt wegen mehrerer positiv auf Corona getesteter Kinder für mindestens eine Woche geschlossen.
Wie Butjadingens Bürgermeister Axel Linneweber am Wochenende mitgeteilt hat, hat der Landkreis die Schließung am Samstag angeordnet. Die Eltern der 144 betroffenen Jungen und Mädchen wurden noch am selben Tag benachrichtigt – auch darüber, dass eine Notbetreuung nicht möglich sein wird. Der Landkreis hat es den Schülerinnen und Schülern untersagt, die Schule zu betreten.
Bereits am Freitag hatte die Kreisverwaltung mitgeteilt, dass es einen Corona-Fall in der Schülerschaft der Grundschule Butjadingen gebe und dass das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen an der Schule ermittelt und unter Quarantäne gestellt habe. Von einer Schulschließung war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht die Rede gewesen.
„Unter fünf“
Axel Linneweber bestätigte am Sonntag auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es bis Freitag nur einen bestätigten Corona-Fall in der Schülerschaft gegeben habe. Die Situation habe sich dann jedoch am Samstag zugespitzt, als die Auswertung von Testergebnisse ergab, dass sich weitere Schülerinnen und Schüler infiziert haben.
Die Zahl der Infizierten liegt laut Axel Linneweber und Schulleiterin Christine Thaden-Decken bei „unter fünf“. Betroffen ist indes nicht nur eine Klasse, sondern es sind zwei Klassen. Das sei auch der Grund dafür, dass der Landkreis am Samstag die Schulschließung angeordnet habe, erklärt der Bürgermeister. Das Gesundheitsamt hat die direkten Kontaktpersonen der infizierten Kinder unter Quarantäne gestellt. Wie viele Kinder und Erwachsene sich in Quarantäne befinden, lässt Christine Thaden-Decken mit Verweis auf den Datenschutz offen.
Lernen in der Cloud
Die Grundschule hatte bereits während des ersten Lockdowns eine Schulcloud eingerichtet, in die die Pädagogen Aufgaben für die Kinder einstellen und über die sie auch mit den Eltern kommunizieren kann. Über die Cloud sowie über WhatsApp-Gruppen, in denen die Eltern vernetzt sind, konnte am Samstag auch die Nachricht von der Schulschließung verbreitet werden, sodass schnell alle Eltern Bescheid wussten. Die meisten hätten mit Verständnis reagiert, die Eltern seien aber auch besorgt um die Gesundheit ihrer Kinder, berichtet Christine Thaden-Decken.
Dass in dieser Woche auch keine Notbetreuung möglich ist, macht die Sache nicht einfacher. Wie viele Eltern dadurch in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, kann die Schulleiterin nicht einschätzen. Sie versichert aber, dass sie und ihre Kolleginnen immer ansprechbar seien und versuchen würden, alle auftretenden Probleme gemeinsam mit den Eltern zu lösen.
Über die Schulcloud sollen die Kinder in dieser Woche wie während des Lockdowns mit Unterrichtsmaterial versorgt werden. Das funktioniert gut, doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Etliche Kinder haben beispielsweise ihre Bücher noch in der Schule liegen, die sie aber nicht betreten dürfen, um sie abzuholen.
Wie solche Probleme gelöst werden, muss die Schule nun klären. Viel wichtiger jedoch ist, da sind sich Christine Thaden-Decken und Axel Linneweber einig, dass die infizierten Kinder schnell wieder gesund werden und die CoronaTests weiterer Kinder nicht ebenfalls positiv ausfallen.