Dieses Duo verzückt Baskets
Hornsby überragt gegen Frankfurt – Paulding jagt Nationalspieler Jackel
Oldenburg – Keith Hornsby und Rickey Paulding bekamen ihr Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Auch ihr Trainer Mladen Drijencic geriet nach dem Spiel ins Schwärmen. „In der ersten Hälfte gab es eine unglaubliche Trefferquote von Keith Hornsby. Dazu ein historischer Moment für den Club, für das Team, für die Liga: 7000 Punkte von Rickey Paulding“, sagte Drijencic, der hinterher schob: „Ich freue mich riesig, dass ich das erleben durfte und mit solch einem Spieler wie Rickey das feiern darf.“
Sicherlich hätten auch die Oldenburger Fans gerne mit ihrem Basketball-Idol und dem Team in der großen EWEArena diesen Erfolg bejubelt. Doch coronabedingt fand die Bundesliga-Partie gegen die Frankfurt Skyliners ohne Publikum statt. Der 86:69 (55:38)-Heimerfolg der EWE Baskets Oldenburg war ein Teamsieg, den Hornsby und Paulding mit ihren Leistungen krönten.
Die Zahlen zum Spiel
Bereits nach dem ersten Viertel war klar: Wenn die Baskets das Tempo nicht rapide runterfahren und die Spielfreude nicht abrupt abreißt, dann sind die Oldenburger an diesem Samstagabend nicht zu schlagen. 60 Prozent der Würfe aus dem Zwei-PunkteBereich fanden in den ersten zehn Minuten ihren Weg durch die Reuse. Von Jenseits der Dreierlinie versenkten die Gastgeber 75 Prozent ihrer Würfe. Frankfurt hingegen traf nur 25 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Bereich. Von der Dreierlinie fiel kein Ball.
„Wir hatten zuvor nicht die Energie und das kämpferische Level“, sagte der Baskets-Coach Drijencic und sprach damit die Heim-Niederlage gegen Alba Berlin am vergangenen Sonntag an: „Heute wollten wir von Anfang da sein. Wir hatten die Offensive der Frankfurter gut unter Kontrolle. In der Defensive haben wir uns gut angestellt und gute Entscheidungen getroffen.“Oldenburg war im Fluss, der auch im zweiten Viertel nicht endete. „In der zweiten Halbzeit hat dieser Fluss zwischenzeitlich ein wenig nachgelassen“, monierte Drijencic. Doch der Sieg war den Baskets nicht zu nehmen. Die Frankfurter lagen zwischenzeitlich mit über 30 Punkte hinten und konnten erst am Ende Ergebniskosmetik betreiben.
Das Drijencic-Team packte in der Defensive konsequent zu und kreierte in der Offensive immer wieder freie Würfe. Oldenburg verteilte 24 Assists (Frankfurt 13) und leistete sich zehn Ballverluste (Frankfurt 17). Über die gesamte Spielzeit versenkten die Baskets starke 45 Prozent von der Dreierlinie (Frankfurt 24 Prozent).
28 Zähler von Hornsby
Das Drijencic-Team bewegte den Ball gut durch die eigenen Reihen, spielte oft den Extrapass und fand so den freien Mitspieler – besonders oft Hornsby. Dieser war in der ersten Halbzeit nicht zu stoppen und nutzte die Räume, die die Frankfurter ihm gaben. Der US-Amerikaner versenkte bis zur Pause wirklich alles, seinen einzigen Zweierversuch ebenso wie alle vier Dreierversuche und seine neun Freiwürfe. Mit 23 Punkten im Gepäck ging der 28-Jährige in die Kabine. Nach Ertönen der Schlusssirene leuchteten 28
Zähler von der Anzeigetafel. Ein überragender Auftritt und die bisher beste Leistung von Hornsby in dieser Saison.
7003 Paulding-Punkte
Und Paulding: Dem 38-jährigen Kapitän fehlten vor dem Spiel noch 13 Punkte, um die Schallmauer von 7000 Zählern in der Bundesliga zu durchbrechen. Acht Punkte gelangen dem Routinier bis zur Pause. Der Start in die zweite Hälfte gehörte Paulding, der mit einem langen Zweier das dritte Viertel eröffnete. Und dann war es soweit: Phil Pressey bediente Paulding, der die 7000 Punkte in seiner Bundesliga-Karriere vollmachte. In der ewigen Scorerliste der Bundesliga steht die Baskets-Legende (7003 Punkte) weiterhin auf Platz zwei. Der ehemalige Nationalspieler Mike Jackel erzielte zwischen 1982 und 1999 10 789 Punkte.
So geht’s weiter
Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende empfangen die Oldenburger am 4. Dezember (19 Uhr) Aufsteiger Niners Chemnitz in der großen Arena.