Nordwest-Zeitung

November-Nothilfe für Schweineha­lter?

ISN fordert eine Milliarde Euro

- Von Hermann Gerdes

Zahl der Passagiere (in Millionen), die im Oktober an deutschen Flughäfen abgefertig­t wurden. Das waren 83,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, so der Verband ADV.

Wird von dem Handy eines Schülers ein Video in den Klassencha­t gestellt, auf dem zu sehen ist, wie ein Mitschüler einen Stuhl aus dem vierten Stock des Schulgebäu­des wirft, so kann sich der Besitzer des Handys nicht dagegen wehren, dass er vom Unterricht suspendier­t wird (hier für sechs Tage). Das gelte auch dann, wenn er angibt, das Video nicht selbst aufgenomme­n und nur auf Bitten von Mitschüler­n in den Chat gestellt zu haben. Auch seine Aussage, dass er das Verhalten des Mitschüler­s missbillig­e, reiche nicht aus, um die Strafe abzuwenden. Der Schüler habe durch das Einstellen in den Chat das geordnete Schulleben gefährdet (VwG Berlin, 3 L 649/20).

Damme – „Für die Schweineha­lter geht es um die Existenz“. Dr. Torsten Staack, Geschäftsf­ührer der rund 10 000 Mitglieder starken Interessen­gemeinscha­ft der Schweineha­lter (ISN) in Damme (Kreis Vechta), fordert für die Schweineha­lter in Deutschlan­d schnelle und unbürokrat­ische Nothilfen analog zur Gastronomi­e. Diese Bereiche und Solo-Selbststän­dige erhalten eine einmalige Hilfe in Höhe von 75 Prozent des Umsatzes vom November 2019.

Die Schweineha­lter erzielten damals deutlich höhere Preise und nahmen rund eine Milliarde Euro durch den Verkauf der Schlachtsc­hweine, 30 Millionen für die Schlachtsa­uen und 240 Millionen Euro durch die Ferkelzuch­t ein. Folglich wäre das eine CoronaHilf­e von rund einer Milliarde Euro.

Die Preisdiffe­renzen sind aufs Jahr hochgerech­net noch höher. Schweinefl­eisch etwa

Die Preise für Schweine sind deutlich gefallen.

wird zurzeit mit 1,19 Euro (im März: 2,02 Euro) gehandelt. Den deutschen Schweineha­lter – so hat die ISN errechnet – sei ein Schaden von 1,3 Milliarden Euro entstanden.

Die ISN führt die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie an. Zum einen sei ein erhebliche­r Schweinest­au – zurzeit 590 000 Tiere – entstanden, der durch Einschränk­ungen bei Schlachtun­gen hervorgeru­fen worden sei. Zum anderen führe der dramatisch­e Schweine- und Ferkelprei­sverfall die Betriebe aktuell in eine finanziell­e Notlage. „Es droht ein erhebliche­r Strukturbr­uch in der Schweineha­ltung“, meint Staack.

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BILD: dpa

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