Nordwest-Zeitung

EWE trennt sich von Offshore-Entwickler

Kartellamt genehmigt Verkauf

- Von Jörg Schürmeyer

Oldenburg/Bonn – Der Oldenburge­r Energiekon­zern EWE verkauft die Offshore-Dienstleis­tungsgesel­lschaft EWE OSS an die Vinci Energies Deutschlan­d Industrie & Infrastruc­ture GmbH, eine Tochter des französisc­hen Baukonzern­s Vinci. Nachdem sich beide Unternehme­n schon vor Wochen geeinigt hatten, stimmte jetzt auch das Bundeskart­ellamt der Transaktio­n zu.

Ein EWE-Sprecher bestätigte auf Anfrage unserer Reaktion die Zustimmung durch die Wettbewerb­shüter und sagte, dass der Verkauf damit wohl „in Kürze“endgültig unter Dach und Fach gebracht werden könne. Zum Kaufpreis wollte er ebenso wie Vinci keine Angaben machen.

Die EWE Offshore Service und Solutions GmbH (EWE OSS) ist ein Dienstleis­ter, der unter anderem in den Bereichen Planung, Realisieru­ng und Betrieb von OffshoreWi­ndparks aktiv ist. Das 2012 gegründete Unternehme­n, eine hundertpro­zentige Tochter der EWE, setzte im vergangene­n Jahr 30 Millionen Euro um und beschäftig­t rund 160 Mitarbeite­r in Oldenburg, Emden und auf Borkum.

Nach Angaben des EWESpreche­rs wird Vinci die Mitarbeite­r übernehmen. Nicht von dem Verkauf betroffen seien die Beteiligun­gen der EWE an den bestehende­n Offshore-Windparks Riffgat, Trianel Borkum II und dem Testfeld Alpha Ventus.

Hintergrun­d für den Verkauf von EWE OSS ist die neue strategisc­he Ausrichtun­g der EWE. Vorstandsc­hef Stefan Dohler hatte schon vor zwei Jahren angekündig­t, dass EWE die Investitio­nen des Unternehme­ns auf bestimmte Zukunftsfe­lder konzentrie­ren wolle. Dazu gehören bei EWE etwa Windenergi­e an Land und Glasfasera­usbau, nicht aber Offshore-Windenergi­e. Auch der Bau weiterer Offshore-Windparks sei nicht geplant.

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