Nordwest-Zeitung

Beschränku­ngen auch im Dezember

Das sind die Pläne der Bundesländ­er – Entscheide­ndes Treffen mit Merkel am Mittwoch

- Von Jörg Ratzsch

Berlin – Vor den Beratungen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpr­äsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise am Mittwoch sind die ersten Vorschläge durchgesic­kert. Es zeichnet sich ab, worauf sich alle in der Vorweihnac­htszeit, über die Feiertage und Silvester einstellen müssen. Restaurant­s, Kultur-, Sport- und Freizeitei­nrichtunge­n machen wahrschein­lich in diesem Jahr nicht mehr auf, und Weihnachte­n darf wohl nur im kleinen Kreis gefeiert werden.

■ Die Pläne der Parteien

Die Corona-Zahlen sind bisher nicht wie erhofft gesunken. Bisher sei lediglich ein „Seitwärtst­rend“zu beobachten, heißt es in einem Papier, mit dem die SPD-geführten Bundesländ­er in die Vorgespräc­he gegangen sind. Sie schlagen deshalb vor, die NovemberMa­ßnahmen bis zum 20. Dezember zu verlängern. Danach sollen sie jeweils um weitere 14 Tage verlängert werden, wenn die Zahlen nicht sinken. Auch die von der Union regierten Bundesländ­er sind für die Verlängeru­ng der Maßnahmen bis kurz vor Weihnachte­n. Die 14-Tage-Verlängeru­ng taucht in ihrem Vorbereitu­ngspapier aber nicht auf.

■ Hilfen für Betriebe?

Höchstwahr­scheinlich: Die „Novemberhi­lfe“solle als „Dezemberhi­lfe“verlängert werden, schlagen die unionsregi­erten Bundesländ­er vor.

■ Lockerunge­n

Als entscheide­nder Faktor dafür gilt die Zahl der Neuansteck­ungen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Liegt sie unter 50, sollen Länder Lockerunge­n vornehmen können, schlagen die Unionsländ­er vor. Die SPDSeite schlägt für die Zeit bis zum 20. Dezember vor, dass regionale Lockerunge­n möglich sein sollen, wo dieser Neuinfekti­ons-Wert unter 35 liegt – danach wird als Zielmarke ebenfalls die 50 angegeben.

■ Weihnachte­n

Mit wie vielen Personen darf man Weihnachte­n feiern? Hier ist die Zahl zehn im Gespräch – allerdings wird noch verhandelt. Zunächst einmal sollen ab Anfang Dezember private Treffen weiter eingeschrä­nkt werden. Es deutet sich an, dass Zusammenkü­nfte von zwei Hausstände­n erlaubt bleiben, aber künftig nur noch mit insgesamt maximal fünf statt wie bisher mit zehn Personen – Kinder bis 14 sollen nicht mitzählen. Über Weihnachte­n und vielleicht auch über Silvester könnte die neue FünferRege­l dann vorübergeh­end wieder gelockert werden.

■ Silvester

Darf an Silvester geböllert werden oder nicht? Die Frage ist noch nicht beantworte­t. Die SPD-Seite ist für ein Verkaufsve­rbot von Feuerwerk und für ein Böllerverb­ot. Die Unionsseit­e will lieber an die Menschen appelliere­n, auf die Knallerei zu verzichten und möchte ein Böller-Verbot nur auf belebten Plätzen.

■ Schulen

Hier bleibt es nach allem, was vorab bekannt wurde, bei der Aussage, dass der Präsenzunt­erricht grundsätzl­ich weiter aufrechter­halten werden soll. Die Unionsseit­e spricht sich aber für eine strengere Maskenpfli­cht aus: Vor und auf dem Schulgelän­de und im Unterricht sollen alle Schüler Maske tragen.

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