Schreckens-Zahlen zum Schalker Absturz
Ein Traditionsverein in der Krise – Königsblau taumelt dem Abstieg entgegen
Gelsenkirchen – Vor wenigen Tagen ging ein interessanter Vergleich im Internet viral. „Folgende Relation führt einem erst vor Augen, wie lange Angela Merkel schon regiert“hieß es dort. Es folgten Aufzählungen: Vier US-Präsidenten (Bush, Obama, Trump, Biden/künftig) oder vier französische Staatsoberhäupter (Chirac, Sarkozy, Hollande, Macron) gab es, seit die Bundeskanzlerin ihr Amt im November 2005 angetreten hat. Die Pointe kam am Schluss dieser Aufzählungen. Trainer von Fußball-Bundesligist Schalke04 in der Merkel-Ära: Rangnick, Reck, Slomka, Büskens, Rutter, Büskens, Magath, Eichkorn, Rangnick, Eichkorn, Stevens, Keller, Di Matteo, Breitenreiter, Weinzierl, Tedesco, Stevens, Wagner, Baum.
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Namen stehen auf dieser Liste – und auch wenn einige doppelt und andere nur interimsweise eingesprungen sind, zeigen sie eines der Hauptprobleme des neuen Tabellenletzten der
Bundesliga. Von einem kontinuierlichen Plan sind die Gelsenkirchener so weit entfernt wie der Hamburger SV in seinen Jahren vor dem ersten Abstieg der Clubgeschichte. Wer nicht liefert, fliegt – was immer mehr Trainer auf die Gehaltsliste des Vereins brachte und zu einem weiteren großen Problem führt.
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Millionen Euro sollen die finanziellen Verbindlichkeiten am Ende dieses Jahres betragen. Der Schalker Kader ist teuer – viele würden sagen überbezahlt aufgrund der miserablen Leistungen. Aktuell regiert ein
rigoroser Sparkurs. Geld für einen neuen Top-Trainer war nicht da, als die Königsblauen nach Spieltag zwei dieser Saison und einer 1:3-Heimpleite gegen Werder Bremen David Wagner freistellten.
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Partien hat nun Manuel Baum als neuer Cheftrainer absolviert, keine davon gewonnen – drei Punkte aus acht Partien lautet die insgesamt ernüchternde Bilanz. Nach dem 0:2 gegen den VfL Wolfsburg soll es vor dem Training am Sonntag bereits zu einem Streit in der Kabine zwischen Spielern und Trainer gekommen sein, die sich über ihre
Auswechslung am Vortag geärgert hätten. Bei der Einheit selbst gerieten dann Stürmer Vedad Ibisevic und Co-Trainer Naldo so stark aneinander, dass das Training abgebrochen wurde. Zu Handgreiflichkeiten kam es nicht, dennoch mussten die Streithähne von anderen Profis getrennt werden. Auslöser sollen lautstarke Instruktionen des früheren Bremers Naldo gewesen sein, der zusammen mit Baum zu Schalke kam.
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Tage haben die Schalker kein Bundesligaspiel mehr gewonnen, wenn sie am kommenden Samstag (18.30 Uhr) beim Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach vor einer aktuell scheinbar unlösbaren Aufgabe stehen. Es folgt ein Heimspiel gegen den formstarken Tabellendritten Bayer Leverkusen – ein Ende der Negativserie von aktuell 24 sieglosen Bundesligaspielen ist nicht in Sicht.
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Spiele ohne Erfolg fehlen den Schalkern, um den legendären Sieglos-Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 zu egalisieren. „Das ist seit Jahrzehnten unser Rekord. Der gehört zur Tasmania-Identität“, sagte der Vorstandsvorsitzende Almir Numic am Montag dem Sport-Informations-Dienst (SID) und äußerte die Hoffnung, „dass Schalke den nicht knackt. Ich glaube auch nicht daran.“Nach den Partien in Gladbach und gegen Leverkusen geht es nach Augsburg, gegen Freiburg und Bielefeld, zu Hertha BSC. Sollten die Königsblauen bis dahin nicht gewonnen haben, steht dann gegen die TSG Hoffenheim der Tasmania-Negativrekord auf dem Spiel.