Nordwest-Zeitung

Pressestim­men

-

Zu Corona und Weihnachte­n meint die Zeitung

Im Kampf gegen das Coronaviru­s soll wenigstens Weihnachte­n gerettet werden, so ist die mehr oder weniger einhellige Meinung unter den Ministerpr­äsidenten der Länder, bevor am Mittwoch beschlosse­n werden soll, wie es weitergeht. Deren Vorspreche­r Markus Söder macht sogar die Rechnung auf, dass es über Weihnachte­n etwas lockerer sein solle, an Silvester dafür aber wieder deutlich strenger. Überspitzt lässt sich zusammenfa­ssen: Das christlich­e Fest wird gerettet, dafür aber ein heidnische­r Brauch geopfert. Dass sich die Debatten um die weiteren Corona-Maßnahmen so sehr auf das Weihnachts­fest fokussiere­n, mag verständli­ch und menschlich sein, richtig ist es nicht. Der Lockdown hat das Ziel, die Infektions­zahlen deutlich zu drücken. Mehr nicht. Der gewünschte Effekt ist bisher nicht wirklich eingetrete­n, also wird es keine Lockerunge­n geben. Zum gleichen Thema schreibt in Frankfurt/Oder die

Angesichts der Zahlen der Neuinfekti­onen sieht es so aus, als ob am Mittwoch eine Verlängeru­ng des Stillstand­es weit in den Dezember hinein verabschie­det wird. Damit hätte sich letztlich doch die restriktiv­e Haltung der Kanzlerin durchgeset­zt. Aber eine Ausnahme dürfte es zu Weihnachte­n

geben: Angesichts der Bedeutung, die dieses zunächst ja christlich­e Fest für die gesamte Gesellscha­ft hat, wird für eine Auszeit von der Pandemie gesorgt – das Fest der Liebe als Fest der Familie soll möglich sein. Auch mit längeren Anreisen und Großeltern. Dies soll den sozialen Frieden bewahren helfen. Zu Silvester ist es mit den Lockerunge­n jedoch wieder vorbei. Ob dieses „Weihnachte­n ja, Silvester nein“letztlich aufgeht, werden wir im Januar und Februar merken. Zu den Corona-Einschränk­ungen und weiteren Maßnahmen schreibt in München die

Denn wer von der Schließung von Restaurant­s oder Kulturinst­itutionen betroffen ist, braucht Vorbereitu­ngszeit und Perspektiv­en. Es müssen Szenarien bis zum Erleichter­ung bringenden Frühling entwickelt werden, damit sich die Menschen darauf einstellen können, was sie in den nächsten Monaten erwartet. Das betrifft finanziell­e Auswirkung­en, aber auch Fragen wie Betreuungs- und Besuchszei­ten. So würde auch ein fundamenta­les Bedürfnis der Menschen anerkannt und Sicherheit vermittelt. Auch wenn berechtigt­e Hoffnung besteht, dass schon bald ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte, wird diese Pandemie der Gesellscha­ft bis weit ins Frühjahr viel Kraft abverlange­n.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany