Für Strukturerhalt kämpfen
Betrifft: „Neubaupläne gehen vor Denkmalschutz“(Ð vom 4. November) sowie die vorangegangene Berichterstattung zur Bebauung des ehemaligen Finanzamt-Geländes und des Abrisses des klassizistischen Hauses an der Heiligengeiststraße 24
Oldenburg sollte für den Erhalt seiner klassizistischen Stadtstruktur regelrecht kämpfen, unabhängig von einem denkmalrechtlichen Status, schon aus Prinzip und mit Selbstbewusstsein, wirbt sie doch nicht zuletzt an den Autobahnen mit dieser Qualität! (...) Umso wichtiger wird ein sensibler Umgang in Hinblick auf den starken Umbruch im Einzelhandel, wodurch nicht nur der Tourismus an Bedeutung gewinnt, sondern zunehmend für die Neuansiedlung von Gewerbetreibende und Bürger eine Rolle spielen dürfte. Daher sind auch Verluste, wie das Remisengebäude an der Auguststraße, ärgerlich und schwer wiedergutzumachen. (...) Für eine moderne Stadtplanung sollte ein Bestandsgebäude nicht als Hindernis betrachtet werden, sondern es bedeutet Herausforderung und Nachhaltigkeit zugleich. (...)
Ich stamme aus dem (...)
Landkreis Vechta und kann in dieser Region nur leidvoll feststellen, dass hier bereits zu viele historische Strukturen regelrecht kaputtsaniert wurden und trotz aufwendiger Investitionen nicht zu beleben sind. Oldenburg sollte daraus lernen und es besser machen (...). Umso mehr sollte dagegen am Stadtrand moderne, kreative, verdichtete und (...) mutige (autofreie?) Stadtplanung umgesetzt werden, so etwa in Eversten-West; die dort realisiert Bebauung ist einer Großstadt wie Oldenburg teils schlicht unwürdig!
Hendrik Wehming Vechta