Mieten senken, Alternativen schaffen
Fraktionen stehen hinter Verwaltung – Konkrete Pläne bis März 2021
Manchmal passt es eben nicht im zwischenmenschlichen Bereich, weiß Theobald auch aus eigener Erfahrung. Dann ist es besser, sich aus dem Weg zu gehen. So ähnlich wird es auf dem Pferdemarkt-Wochenmarkt gewesen sein, wo die Chemie zwischen Kundin und den Besitzern eines Standes offenbar nicht stimmte. Sie sei seit Jahren Kundin, berichtet die Frau. Am Samstag wollte sie kernlose Clementinen kaufen. Als ihr eine der angereichten Früchte aufgrund der grünlichen Farbe nicht gefiel und sie die Verkäuferin um eine andere bat, kam die Chefin dazu und meinte: „Wir wollen Sie hier als Kundin nicht, gehen Sie.“Total perplex ging die Leserin weiter. Ihr fiel zwar ein, dass es vorletzten Winter einen Wortwechsel gegeben hatte (an den Grund kann sie sich nicht mehr erinnern), sie aber regelmäßig weiter dort eingekauft habe. Es war immer ein junger Mann, der sie bediente, der war am Samstag nicht da. Weil die Leserin das Verhalten nicht verstehen konnte, ging sie noch einmal zurück und fragte, warum sie denn nicht mehr bedient werden würde. Diesmal sprach sie mit dem Chef. Der erklärte: „Wenn Sie Clementinen wie gemalt haben möchten, sollten Sie zum Pflanzenhändler gehen.“Das Ganze hat die Frau sehr traurig und nachdenklich gestimmt. Letztendlich sei sie dann auf dem Rathausmarkt fündig geworden, weiß
theobald@NWZmedien.de
Oldenburg – Ein positives Signal, dass sie beim Thema „Grauer Wohnungsmarkt“den richtigen Weg beschreitet, hat die Oldenburger Stadtverwaltung aus der Politik erhalten. Während der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses sprachen sich verschiedene Stadtratsfraktionen für die geplanten Maßnahmen der Stadt aus. Die SPD, Die Grünen, die CDU sowie die Die Linke/Piraten unterstrichen in ihren abschließenden Wortmeldungen zum Thema ihre Unterstützung.
Eckpunkte vorgestellt
gehens der Verwaltung vorgestellt und die verschiedenen Fragen aus den Fraktionen beantwortet.
Im Kampf gegen den Grauen Wohnungsmarkt beabsichtigt die Stadt, zwei grundlegende Ansätze zu verfolgen (Ð vom 23. November). Kurz zusammengefasst sollen zum einen die Mieten den jeweiligen Wohnverhältnissen angepasst werden. Andererseits sollen Wohnalternativen für Menschen geschaffen werden, die in prekären Wohnverhältnissen leben oder hiervon bedroht sind.
„Die zwei aufgezeigten Wege sind unserer Meinung nach zielführend“, sagte Rita Schilling (Grüne). Gleichzeitig wollte die Ratsfrau aber auch wissen, woher die im Konzept der Stadt aufgeführten Wohnungen, die zur Verfügung gestellt
sollen, kommen sollen. Vor allem wenn man bedenke, dass bezahlbarer Wohnraum in Oldenburg knapp sei.
Weiterer Wohnraum
„Es ist dringend erforderlich, weitere Wohnungen in Oldenburg zu bauen“, sagte Manfred Klöpper (Linke). Wichtig sei, kein Wohnheim für Personen einzurichten, die den Grauen Wohnungsmarkt verlassen wollen, sondern dezentrale Strukturen zu schaffen.
Zudem will der Ratsherr bis März die zu erwartenden Kosten für die vorgeschlagenen Maßnahmen wie „Housing First“(Bedürftige werden direkt in eine eigene Wohnung vermittelt und bei Bedarf weiter unterstützt) oder „Hotel Plus“(Wohnform für Menschen, die Probleme haben, Grundanforderungen eines normalen Mietverhältnisses zu erfüllen) von der Verwaltung erfahren. Dem entgegnete Schwabe, dass die Stadt nicht plane, zusätzliche Mittel für die Projekte in den Haushalt einzuplanen.
„Wichtig ist, dass Politik und Verwaltung an einem Strang ziehen, um die nötigen Veränderungen herbeizuführen“, betonte Klaus Raschke (CDU). „Es muss darum gehen, gemeinsam mit den Vermietern Lösungen zu entwickeln, um die oft schwierige Situation der Mieter zu verbessern“, heißt es in einer Pressemitteilung seiner Fraktion.
Ein fertiges Konzept zum weiteren Vorgehen will die Stadtverwaltung bis zur Sitzung des Sozialausschusses im März des kommenden Jahres erarbeiten und dann vorstellen. „Bis dahin würde ich mir wünschen, in den Sitzungen des Sozialausschusses über die jeweiligen Fortschritte informiert zu werden“, sagte Samantha Westphal (SPD).