Große Herausforderungen für Gemeinden
Hauptamtliche planen coronakonforme Alternativen und suchen noch Unterstützer
Frau Nölting, Sie sind die Projektleiterin der Vocatium. Wie koordinieren Sie in diesem besonderen Jahr die Ausbildungsmesse?
Nölting: Unser besonderes Messekonzept sieht vor, dass sich die Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen vorab für Gesprächstermine anmelden. Die Anfragen werden in Abstimmung mit den Betrieben/Fach- und Hochschulen bearbeitet und verbindliche Termingespräche zwischen Schüler und Ausstellern koordiniert. Unsere Aussteller erhielten also bereits im Vorfeld eine Terminliste, so wie jeder angemeldete Schüler auch. So können sich beide Seiten genau vorbereiten.
Was ist denn Ihre genaue Zielgruppe? Oder gibt es mehrere? Nölting: Die Online-Messe ist die Ersatzveranstaltung zur ursprünglich für Mai 2020 geplanten Vocatium Messe. Unser Konzept richtet sich jeweils an die Vor-Abgangsklassen aus dem Frühjahr. Diese Schüler sind jetzt im Jahrgang 10 an Oberschulen und im Jahrgang 12 und 13 an Gymnasien und Berufsbildenden Schulen. Für die Online Messe werden auch Eltern mit angesprochen. Gerade die jüngeren Schüler der Sekundarstufe 1 benötigen noch Hilfe und Unterstützung (auch bei der technischen Umsetzung).
Wie hoch war das Interesse der Unternehmen sich bei der Onlinevocatium zu beteiligen? Nölting: Coronabedingt sind wir schnell neue Wege gegangen. Eines haben wir immer wieder feststellen müssen: Digitale Messen können nicht das persönliche Gespräch ersetzen. Die Zielgruppe ist sehr schwer zu erreichen. Das merken auch die Betriebe und Hochschulen und viele waren entsprechend zögerlich. An der Vocatium online beteiligen sich nun erfreulicherweise 28 von ursprünglich 115 Ausstellern. Durch die vorab koordinierten und verbindlichen Termingespräche gehen wir von einem hohen Zulauf aus. Viele Aussteller schätzen unser besonderes Konzept, die Verbindlichkeit der Termine und unseren guten Kontakt in die Schulen. Das ist ein toller Rahmen für eine Online-Veranstaltung.
Infos unter www.vocatium.de
Oldenburg – Auch wenn das Weihnachtsfest nicht ihr höchstes Fest ist (das ist Ostern) hat es auch für die fast 25 000 Katholiken in Oldenburg einen enorm hohen Stellenwert. Und für die Profis in den Pfarreien bedeuten Heiligabend und Weihnachten alle Jahre wieder eine besondere Herausforderung. Ob Pfarrer, Pastoralreferenten, Küster oder Pfarrsekretärinnen, alle haben – unterstützt von Ehrenamtlichen – immer jede Menge zu tun; und in CoronaZeiten noch mehr.
Gerade Ehrenamtliche würden in diesem Jahr noch mehr gebraucht, sagt Angela Martin, Küsterin an St. Josef. „Und jede Menge Improvisation“, ergänzt Pfarrer Christoph Sibbel. Vor allem für die Zutrittsregelung in die jeweiligen Kirchen an den Feiertagen wird noch Hilfe benötigt.
■ Advent
An den Adventssonntagen ändert sich in den katholischen Gemeinden grundsätzlich nichts. Die Gottesdienste finden unter den üblichen Hygieneund Abstandsregeln statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.
Die meisten Kirchen (Ausnahmen St. Christophorus und St. Stephanus) seien zum persönlichen Gebet aber auch unter der Woche jeweils mehrere Stunden geöffnet, betont Sibbel. Und dass das durchaus angenommen wird, zeigt ein Beispiel: „So viele Kerzen wie sonst im ganzen Jahr“seien bisher schon entzündet worden, weiß die Pastoralreferentin von St. Willehad, Ingrid Liebermann. „Und in der Adventszeit ist der Bedarf noch größer.“Ein Beispiel für eine besondere Aktion, von denen es in den drei Pfarreien viele gibt, ist der „Wunschbaum“in St. Marien. Für die dort hängenden Nummern gibt es im Pfarrbüro Adressen von Menschen, denen man persönliche
Worte schreiben kann: „Da kann was draus werden“, hofft Pastoralreferent Heinz-Peter Hahn auf neue Kontakte.
■ Heiligabend und Weihnachten
Die besonders gut besuchten Gottesdienste stellen die Kirchengemeinden auch vor besondere Herausforderungen. Alle haben sich – teils leicht unterschiedliche – Anmeldeverfahren überlegt. Zum Teil reichen telefonische Meldungen, zum Teil gibt es vorab Zugangskarten. Um den Ansturm, der trotz der Reglementierung
erwartet wird, zu bewältigen, werden allerorten noch Freiwillige für den Begrüßungsdienst gesucht.
Die Anzahl der Gottesdienste ist in allen Gemeinden deutlich erhöht worden, zum Teil verdoppelt. Dazu werden emeritierte Pfarrer eingesetzt und auch der Militärpfarrer hat Hilfe zugesagt. „Nur die Christmette bleibt natürlich einmalig“, sagt Sibbel.
Pfarrer Michael Heyer vom Forum St. Peter und Pfarrverwalter von St. Marien kündigt zum Beispiel Livestreams an den Adventssonntagen und Weihnachten an. Ingrid Liebermann
setzt hingegen auf „Worte zum Sonntag“zum Mitnehmen. Zudem wird es bei ihr „Weihnachten in der Tüte“geben für einen kleinen Gottesdienst zu Hause.
Verzichtet wird in diesem Jahr auf Krippenspiele – und weitgehend auf das gemeinsame Singen. Ganz ohne Weihnachtslieder soll es aber nicht laufen: Vor Heilig Geist etwa wird nach dem Gottesdienst vor der Kirche angestimmt.
Einen besonderen Wortgottesdienst gibt es Heiligabend unter freiem Himmel: Von 16.30 bis 17 Uhr findet auf dem Waffenplatz eine ökumenische Feier statt – bei jedem Wetter. Anmeldungen hierzu sind auf www.kirchengemeinde-oldenburg.de möglich.
■ Sternsinger
„Uns ist die Botschaft wichtig: Die Aktion soll stattfinden“, betont Sibbel. Die Gruppen werden kleiner sein, die Teilnehmer nicht so zusammengewürfelt, erläutert Küsterin Martin. „Idealerweise sind es Familien.“Sternsinger werden nur angemeldete Haushalte besuchen.
Seit fast 30 Jahren kümmert sich Rosemarie Deckarm in der Gemeinde St. Willehad um die Sternsinger. Doch so schwierig wie in der CoronaPandemie war es noch nie – und deshalb hat sie entschieden: „Es ist uns zu riskant, 400 Leute mit 70 bis 80 Sternsingern zu besuchen.“Stattdessen bereitet sie Flugblätter vor, samt Segensspruch und Spendenkonto. Diese können in den Gottesdiensten mitgenommen werden.
Auf Hausbesuche nach vorheriger Anmeldung setzt indes Liebermann: „Das setzt allerdings voraus, dass wir Kinder und Eltern finden.“