Corona belastet auch das Studentenwerk
Angebote stark eingeschränkt – Psychologischer Beratungsservice sehr gefragt
Oldenburg/lr – Das Studentenwerk Oldenburg, das Studenten in Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven und Elsfleth versorgt, hat seinen Geschäftsbericht vorgelegt. „In den ersten Wochen haben wir noch versucht den Normalbetrieb aufrechtzuerhalten. Ab dem Lockdown mussten wir jedoch an vielen Stellen improvisieren. Dabei war und ist unser Ziel stets die Studierenden bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Ted Thurner, Geschäftsführer des Studentenwerks Oldenburg. Das Studentenwerk wäre aber immer präsent und für Studenten ansprechbar gewesen.
Als im März die Anordnung zur Schließung der Mensen in Kraft trat, wuchsen die Herausforderungen noch einmal. Während die Studenten sich vorerst selbst kulinarisch verpflegen mussten, wurde im Studentenwerk mit großem Engagement an Wegen und Lösungen gearbeitet, um für künftige Szenarien gewappnet zu sein: „In der Hochschulgastronomie bemühten wir uns rasch um Konzepte für eine erneute Öffnung der Mensen. In Abstimmung mit
Versorgung wieder gesichert: Die Uni-Mensa war im März geschlossen. worden.
den zuständigen Gesundheitsämtern erarbeiteten wir unsere Hygienekonzepte und planten mit unseren Mensaleitungen und Lieferanten den weiteren Verlauf, um frühestmöglich wieder für unsere Gäste kochen zu können“, berichtet Doris Senf, Leiterin der Hochschulgastronomie.
Digitaler wurde es in den beratenden Bereichen des Studentenwerks: Schnell wurden beispielsweise persönliche Gespräche durch Videochats und Telefongespräche ersetzt, erinnert sich Studienfinanzierungsberater Jens Müller-Sigl: „Anfangs gingen bei mir über 300 Mails und 200 Anrufe ein.
Viele Studierende haben ihren Job verloren oder weniger Unterstützung von ihren Eltern erhalten. Das Geld für die Miete und den Lebensunterhalte fehlte ihnen plötzlich.“
Die finanziellen Sorgen der Studierenden waren und sind auch im Amt für Ausbildungsförderung zu spüren. So wurden vermehrt BAföG-Aktualisierungsanträge von Studierenden gestellt, deren Eltern mit Einkommenseinbußen zu kämpfen hatten. Andere konnten aufgrund des stark eingeschränkten Sommersemesters ihre Leistungen nicht planmäßig erbringen, so dass sich ihr Studienabschluss um ein Semester verzögern wird. Doch Studenten, die ihr Studium mit dem BAföG finanzieren, können beruhigt sein: „Wenn sich ein Studium durch Corona verlängert, verlängert dies auch den Anspruch auf die Förderung“, erklärt Stefanie Vahlenkamp, Abteilungsleiterin des Amtes für Ausbildungsförderung.
Jobverlust, kaum Geld für Miete und Lebensunterhalt und der Verzicht auf Präsenzveranstaltungen haben den Studenten auch psychisch zugesetzt. Wilfried Schumann, Leiter des Psychologischen Beratungs-Service von Universität Oldenburg und Studentenwerk, kurz PBS, hat gemeinsam mit seinem Team vielen Ratsuchenden geholfen mit den neuen Situationen umzugehen. „Gerade in der Krise hat sich gezeigt, wie wichtig die Arbeit des Studentenwerks ist. Wenn diese Erkenntnis die Corona-Zeit überdauert, haben wir viel erreicht“, resümiert Thurner. Aktuell steht den Studierenden ein Großteil der Angebote des Studentenwerks, unter Wahrung der Hygieneund Schutzmaßnahmen, zur Verfügung.