Neue Besitzer für Ammerländer Stuben
Hotel mit Café in Varel wird nächstes Jahr wiedereröffnet – Elfriede Achtig berät Nachfolger
Varel – Sie ist Kult: die Himbeer-Joghurt-Torte von Elfriede Achtig. Zunächst gab es sie in „Elfriedes Café“an der Kleinen Straße in Varels Innenstadt, später in den Ammerländer Stuben. Bald steht sie wieder auf dem Tortenbüffet. Die Ammerländer Stuben bekommen neue Besitzer und Elfriede Achtig übergibt ihnen neben ihrem Hotel auch ihre Rezepte und berät sie. Anfang des nächsten Jahres soll das Hotel mit Café neu eröffnet werden.
„Ich freue mich sehr, dass es weitergeht“, sagt Elfriede Achtig. Die 74-Jährige verkauft die Ammerländer Stuben an Neshat Betal, der bereits zwei Hotels in Butjadingen (Kreis Wesermarsch) besitzt. Die Ammerländer Stuben möchte er wie bisher als Hotel mit Café betreiben. Geschäftsführer wird sein Sohn Chiar Betal.
■ Das Hotel mit Café
Derzeit wird auf Hochtouren gearbeitet in dem großen Gebäude an der Oldenburger Straße. Die 22 Hotelzimmer in den zwei Gebäuden, die alle über eigene Badezimmer verfügen, werden von Grund auf saniert und auch Gasträume und Küche sollen bald in neuem Glanz erstrahlen. „Alle Zimmer bekommen Boxspringbetten und eigene Plasma-Fernseher“, berichtet Chiar Betal.
Oben am Giebel wird bald wieder das Schild „Ammerländer Stuben“angebracht und das Café soll in bewährter Form weitergeführt werden. Neben einem Frühstücksbüffet wird es Kuchen und Brötchen nach Elfriede Achtigs Rezepten geben und auch Kaffeetafeln nach Beerdigungen sollen wieder in gewohnter Form dort stattfinden. Elfriede Achtig freut sich, die neuen Besitzer dabei beraten zu können.
■ Die Familie
Für Familie Betal sind die Ammerländer Stuben das dritte
Hotel, das sie kaufen. Zur Gastronomie kam das Ehepaar Betal durch Zufall. Neshat Betal wollte eigentlich Gymnasiallehrer werden und studierte in seiner Heimat Syrien Literatur. Weil er politisch verfolgt wurde, flüchtete er aus seiner Heimat und kam im Jahr 2000 nach Deutschland. Seine Familie folgte ein Jahr später.
Neshat Betal fand Arbeit in der Universitätsbibliothek Vechta, seine Frau, eine Lehrerin mit syrischem Studienabschluss, arbeitete in einer Kantine in Bremen, die sie zuletzt auch leitete. Vor einigen Jahren beschloss die Familie, sich selbstständig zu machen und kaufte zwei Hotels in Tossens und Ruhwarden.
Varel soll nicht nur Standort ihres neuen Hotels, sondern auch der neue Wohnort des Ehepaares und ihrer drei Söhne werden.
Die Familie freut sich auf die Herausforderung in Varel und viele Gäste. „Meine Frau ist bekannt für ihr gutes Frühfet
stück“, berichtet Neshat Betal. Neben traditionell deutschen Gerichten wird auch Orientalisches auf dem Frühstücksbüf
in den Ammerländer Stuben zu finden sein – und wohl auch Elfriede Achtigs Brötchen.