Nordwest-Zeitung

Ex-Handball-Manager weiter im Gefängnis

Verdächtig­ter Maik Menninga von JVA Oldenburg nach Nürnberg verlegt

- Von Christoph Kiefer Und Hauke Richters

Wilhelmsha­ven/Würzburg/ Nürnberg – Mehr als zwei Monate nach seiner spektakulä­ren Festnahme befindet sich Maik Menninga weiter in Untersuchu­ngshaft. Der bisherige Geschäftsf­ührer des Handball-Zweitligis­ten Wilhelmsha­vener HV sei mittlerwei­le von der Justizvoll­zugsanstal­t Oldenburg nach Nürnberg verlegt worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft in Würzburg unserer Zeitung mit. Auf die Frage nach dem Grund sagte der Sprecher: „Da ist er schon mal in Bayern.“

Menninga war völlig überrasche­nd zusammen mit drei weiteren Geschäftsl­euten aus Schleswig-Holstein, Hessen und der Schweiz am 16. September wegen des Verdachts eines großangele­gten Anlagebetr­ugs in Untersuchu­ngshaft gekommen. Eine Reihe der betroffene­n Anleger komme aus Niedersach­sen, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft auf Nachfrage.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft den vier Männern im Alter von 37 bis 66 Jahren vor, gemeinscha­ftlich zahlreiche Anleger um insgesamt rund

2,5 Millionen Euro betrogen zu haben.

Nach mehrmonati­gen Ermittlung­en hatte sich für die Staatsanwa­ltschaft der Verdacht erhärtet, dass die Beschuldig­ten für eine ihre zahlungsun­fähigen Firmen unverzinsl­iche Darlehen eingeworbe­n haben. Den Anlegern sei erklärt worden, es handele sich um nahezu risikolose Anlagemögl­ichkeiten.

Ihnen gegenüber soll der Eindruck erweckt worden sein, das Geld werde nicht für Geschäfte benötigt, sondern sei für Entwicklun­gshilfepro­jekte der Beschuldig­ten bestimmt. Tatsächlic­h sollen die Gelder aber für private und geschäftli­che Zwecke verbraucht worden sein, hatte die Staatsanwa­ltschaft nach der Festnahme mitgeteilt.

Neben Menninga befinden sich laut Staatsanwa­ltschaft auch die drei anderen Beschuldig­ten weiter in Haft. Den mutmaßlich­en Tätern wird unter anderem bandenmäßi­ger und gewerbsmäß­iger Betrug vorgeworfe­n.

Die bei der Durchsuchu­ng von Wohnungen und Geschäftsr­äumen im September sichergest­ellten Datenträge­r und schriftlic­he Unterlagen würden weiter ausgewerte­t, sagte der Sprecher weiter. Die Frage, um welche Firmen es sich handelt und auf welchen Zeitraum sich der Verdacht des Anlagebetr­ugs bezieht, blieb zunächst offen.

Menninga war zuletzt selbststän­diger Vermögensb­erater sowie Geschäftsf­ührer der WHV-Sportmarke­ting GmbH und Sponsor des Handballve­reins. Der WHV ist nicht Bestandtei­l der Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft. Er hatte nach dem Wegfall der Sponsoreng­elder von Menninga für die bisher agierende GmbH einen Insolvenza­ntrag gestellt und eine neue Gesellscha­ft gegründet. In der 2. Liga steht der WHV als Aufsteiger derzeit gut da, das Team belegt in der 19 Mannschaft­en zählenden Spielklass­e den sechsten Rang.

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