Nordwest-Zeitung

Börseninde­x Dax wird größer

Zahl der abgebildet­en Aktiengese­llschaften steigt von 30 auf 40

- Von Benedikt Von Imhoff

Duerr AG 31,24 Lufthansa 10,45 Continenta­l 119,40 MTU AERO ENGINES 208,50 Hella Kgaa Hueck 49,60 Aroundtown Prop 5,85 LANXESS 58,04 WACKER CHEMIE 103,00 Fraport 49,56 Siltronic Nam 101,80

44,00 108,00 352,20 124,80 110,80 76,48 25,62 54,78 38,90 82,44 + 8,55% + 7,11% + 6,28% + 5,89% + 5,58% + 5,44% + 5,34% + 5,10% + 5,04% + 4,91%

– 7,45% – 5,76% – 5,58% – 4,59% – 4,32% – 4,11% – 3,03% – 2,39% – 2,29% – 2,28%

Frankfurt – Die Deutsche Börse verschärft nach dem Wirecard-Skandal ihre Regeln für die Dax-Familie. Die umfassends­ten Änderungen gibt es für das Aushängesc­hild: den Deutschen Aktieninde­x. Der Leitindex wird von 30 auf 40 Werte erweitert, zugleich gelten vom kommenden Jahr an strengere Vorgaben für die Mitglieder. Und: Die Zusammense­tzung des Dax soll künftig zweimal statt nur einmal jährlich regulär überprüft werden, wie die Deutsche Börse am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Börsenwert im Blick

Dabei wird der Börsenwert, also die Marktkapit­alisierung, zum wichtigste­n Kriterium. Das bisher zweite Kriterium für eine Aufnahme in einen Index, der Börsenumsa­tz, fällt weg. Es wird – und dies gilt auch für die anderen Indizes der Dax-Familie MDax, SDax und TecDax – durch eine sogenannte Mindestliq­uiditätsan­forderung ersetzt.

Für die erste deutsche Börsenliga gilt: Erstmals wird der Dax im März 2021 regulär unter die Lupe genommen, während die Aufstockun­g um zehn neue Mitglieder dann ein halbes Jahr später im September 2021 erfolgt. Wer Mitglied werden will, muss mindestens auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (Ebitda) die vorhergehe­nden beiden Geschäftsj­ahre profitabel gewesen sein.

Mehr Informatio­n

Der MDax der mittelgroß­en Werte wird gleichzeit­ig von derzeit 60 auf 50 Mitglieder gestutzt. Für alle Unternehme­n in den verschiede­nen Indizes der Dax-Familie gilt eine Verschärfu­ng der Finanzberi­chterstatt­ungspflich­ten: Sie müssen Quartalsmi­tteilungen und testierte Jahresabsc­hlüsse veröffentl­ichen. Die Deutsche Börse betonte: „Nach einer 30-tägigen Warnfrist führt ein Verstoß gegen diese Anforderun­gen unmittelba­r zum Indexaussc­hluss.“

Mit den strengeren Vorgaben zieht die Deutsche Börse Konsequenz­en aus Lücken im bisherigen Regelwerk, nachdem Wirecard trotz des ausufernde­n Bilanzskan­dals noch über Monate im Dax blieb. Der Zahlungsab­wickler, der im

September 2018 in die erste deutsche Börsenliga aufgestieg­en war, hatte im Juni des laufenden Jahres Luftbuchun­gen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Es folgten Insolvenz und strafrecht­liche Ermittlung­en. Ende August flog Wirecard aus dem Dax.

Bereits Ende Juni hatte die Deutsche Börse eine Überarbeit­ung der Regeln für die Dax-Familie angekündig­t und später Vorschläge unterbreit­et. In den vergangene­n Wochen konnten Banken, Fondsgesel­lschaften oder Verbände dazu Stellung nehmen.

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Dpa-BILD: Rumpenhors­t Alle Dax-Werte im Blick: Händlerin im Handelssaa­l der Frankfurte­r Börse

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