Staatshilfe für jeden 2. Betrieb in Region
Corona-Folgen belasten
Oldenburg – Die Wirtschaft im Oldenburger Land leidet unter den Folgen des aktuellen Corona-Teil-Lockdowns. Wie aus den jetzt von der Oldenburgischen IHK veröffentlichten Ergebnissen einer Blitzumfrage unter 450 Unternehmen im Kammerbezirk hervorgeht, nimmt mittlerweile fast jeder zweite Betrieb (47 Prozent) staatliche Hilfsprogramme in Anspruch oder plant dies. Hauptsächlich seien dies Kurzarbeitergeld, aber auch die „Novemberhilfe“das Überbrückungsgeld II, oder auch Sonderprogramme, etwa von der Förderbank KfW.
Fast jedes zweite befragte Unternehmen spürt einen Nachfragerückgang. Jedes dritte hat den Betrieb ganz oder teilweise geschlossen – aufgrund gesetzlicher Vorgaben (78 Prozent) oder wegen zu geringer Nachfrage (22 Prozent).
Insbesondere Einzelhandel, Gastgewerbe, Reisewirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft berichten von Eigenkapitalrückgängen und Liquiditätsengpässen. Demgegenüber gaben 40 Prozent der teilnehmenden Betriebe an, dass sich die Corona-Krise bislang nicht negativ auf die Finanzlage ausgewirkt habe. Weniger stark betroffen sind vor allem Industrie, Baugewerbe und Großhandel.
Als bestes Konjunkturprogramm nennen 58 Prozent eine Entlastung von bürokratischen Regeln. Auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur (31 Prozent) und die Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrages (25 Prozent) wurden vergleichsweise häufig genannt. „Der Staat kann mit einfachen und kostengünstigen Mitteln effektive Wachstumspolitik betreiben“, meinte Björn Schaeper, Geschäftsführer der IHK für den Bereich Wirtschaftspolitik. Auch bei den staatlichen Corona-Hilfsprogrammen wünschen sich viele Betriebe einen einfacheren Zugang und eine schnellere Auszahlung.
Zu berücksichtigen ist bei der Umfrage, dass sie zwar Tendenzen aufzeigt, mit 450 Teilnehmern aber nicht repräsentativ ist. Wie die IHK erläuterte, waren etwa Gastgewerbe sowie kleine Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten überproportional unter den Teilnehmern vertreten.