Hochspannender Krimi mit Kammerspiel-Effekt
Im Spielfilm „Das letzte Problem“haben der Mörder und auch der Ermittler Geheimnisse
Berlin – Es schneit unaufhörlich, der Wind pfeift um das große Hotel mit dem schönen Namen „Edelweiß“. Die Gäste sind durch das Wetter hier gefangen und zunehmend beunruhigt: Das Essen wird immer eintöniger, Internet, Radio und Telefon funktionieren nicht mehr. Der Spielfilm „Das letzte Problem“an diesem Donnerstag (20.15 Uhr) auf 3sat versetzt Zuschauer mit klassischen Mitteln in Hochspannung.
Dem Mörder auf der Spur
Plötzlich wird ein Gast in seinem Zimmer erstochen. Es ist allerdings von innen verriegelt, ebenso wie die Balkontür. Der Tote war bislang der Tischnachbar der ebenso mannstollen wie vermögenden Witwe
(Sunnyi Melles), die prompt das nächste Opfer des Mörders wird.
Zwar versuchen die Inhaber des Hotels, Beate Riegler (Maria Fliri) und ihr Bruder Franz (Max Moor), alles zu vertuschen, doch die Gäste wis
sen allzu schnell Bescheid. Zufällig macht Kommissar Horak (Karl Markovics) aus Wien seinen Urlaub im Hotel. Bei seinen Ermittlungen assistieren ihm ein junger Mann namens Freitag (Stefan Pohl) und später auch Dorfpolizistin LandSessler ner (Julia Koch), die sich auf einen anonymen Anruf hin durch den vielen Schnee zum Hotel durchgekämpft hat. Die Tätersuche gestaltet sich als Puzzlespiel, denn alle Teile sind ja noch da – auch die Tatwaffe und der Mörder.
Kauziger Kommissar
Die Ausstattung ist exzellent, die Dialoge sind geschliffen, es wimmelt nur so von skurrilen Szenen und Typen – die ausgesprochen atmosphärische und teilweise ironische Detektivgeschichte ist also filmisch gekonnt umgesetzt, ohne dabei den Humor und die Spannung zu verlieren.
Karl Markovics („Das Wunder von Wörgl“, „Stockinger“) hat bei diesem vertrackten österreichischen Landkrimi auch gleich zum ersten Mal Regie geführt und konnte dabei auf das exzellente Drehbuch des Autors Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“) zurückgreifen. Er gibt zudem als Schauspieler seiner kauzigen Figur des ziemlich arroganten und gar nicht so selbstsicheren Kommissars einen gehörigen Hauch von versponnener Melancholie. Zudem trägt Horak ein Geheimnis mit sich herum, muss sich schließlich selbst einigen unangenehmen Fragen und seinem letzten Problem stellen.
Es ist also alles drin in diesem bereits bei Arte ausgestrahlten kriminellen Kammerspiel, das für den Zuschauer zum überraschenden Schluss immerhin die Erkenntnis bereithält, dass sowohl die Mörder als auch die Ermittler nicht immer das sein mögen, was zu sein sie vorgeben.