Küste will Weltraum-Basis
IHK Nord dringt auf Start-Plattform auf See und Weltraum-Flughafen
Hamburg/Bremen/Oldenburg/Emden – In der Wirtschaft im Nordwesten freundet man sich zunehmend mit der Option an, das Engagement in der Raumfahrt zu verstärken. Die Industrie- und Handelskammern der Küstenregion („IHK Nord“/Hamburg) forderten am Freitag gemeinsam den „Aufbau von Startplattformen für Satelliten“. Man unterstütze entsprechende „aktuelle Vorstöße“.
Worum es geht
Die Idee steht seit Monaten im Raum. Es geht um die Errichtung von Startplätzen für kleine Trägerraketen. Industrielle Kreise, etwa der Ausrüster OHB aus Bremen, haben bereits konkret für eine Plattform in der Nordsee plädiert. Bremen ist das Raumfahrtzentrum im Nordwesten (u.a. „Ariane“). Es gibt auch in Weser-Ems zahlreiche Zulieferer.
Traditionell werden Satelliten mit großen Raketen, die
Träger-Rakete („Vega“) beim Start auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou
von den Raumfahrtzentren aus gestartet werden, ins Weltall transportiert. Doch es gibt nun neue, flexiblere Anbieter.
„Die Luft- und Raumfahrt ist einer der großen Technologiemotoren in Deutschland und von enormer strategischer Bedeutung“, sagt Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK Nord. „Ein deutscher Startplatz für Satelliten
würde eine Partizipation an diesem Zukunftsmarkt unmittelbar ermöglichen und den Standort Norddeutschland mit einem Innovations- und Wachstumsschub aktiv unterstützen“.
Eine mobile Startplattform in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee sei laut Studie des BDI für den Start von kleinen
Trägerraketen in polare und sonnensynchrone Orbits „gut geeignet“, heißt es bei der IHK Nord. Zudem liege eine Machbarkeitsstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt vor. Diese bringt auch norddeutsche Flughäfen ins Spiel – für ein „Airlaunch“-Verfahren, also mit einem Start vom Flugzeug aus. Ein oft genannter Standortkandidat in der Diskussion: Nordholz bei Cuxhaven.
Die Forderung
Die IHK Nord, zu der u.a. die Kammern in Emden, Oldenburg und Bremen gehören, drängt auf Entscheidungen. „Die norddeutschen Länder sollten diese Chance nutzen und sich zeitnah für eine Offshore-Startplattform in der Nordsee und einen norddeutschen Weltraumflughafen einsetzen.“Beide Ansätze würden sich ergänzen, seien technisch machbar und strategisch wie wirtschaftlich sinnvoll.“Das Forderungspapier:
@ www.ihk-nord.de