Preise für 2020 aus dem Glasatelier
Wie die Oldenburger Künstlerin Beate Kuchs mit ihrem Lieblingsmaterial arbeitet
Oldenburg – Wenn die Oldenburger Künstlerin Beate Kuchs einen Auftrag hereinbekommt, macht sie üblicherweise erst einmal ein „Brainstorming“. Sie sucht dann Begriffe im Zusammenhang mit dem gestellten Thema, dann auch die möglichen Formen. In diesem Jahr hat sie so erstmals die Sieger-Skulpturen für den Wettbewerb „Preis für Innovative Ausbildung“(PIA) der NWZ erschaffen.
Schöne Glasobjekte
Heraus kamen schöne GlasObjekte, die an ein Buch, ein „neues Kapitel“, auch „Rückenwind“oder „Motivation“erinnern. „Das gilt hier im doppelten Sinne: für den Jugendlichen, der eine gute Ausbildung begonnen hat, aber auch für den Betrieb, der sich für die Qualität seiner Ausbildung engagiert“, erläutert Beate Kuchs. In ihrem von Licht durchfluteten Glas-Atelier in der Alten Brennerei Hilbers an der Butjadinger Straße 346 in Oldenburg bekommt sie die Inspiration für ihre Arbeiten.
22 Unternehmen hatten sich mit ihren kreativen Ausbildungsideen bei PIA 2020 beteiligt. Drei von ihnen – die Sieger, die an diesem Mittwoch geehrt werden – werden die von Beate Kuchs geschaffenen Kunstwerke stolz im Betrieb ausstellen, erfahrungsgemäß gern repräsentativ am Eingang.
Die bildende Künstlerin Beate Kuchs spürt in diesen Monaten – wie praktisch alle Berufskolleginnen und -kollegen – deutlich die Beschränkungen wegen Corona. Aktuell haben zwar Galerien geöffnet, auch zum Beispiel an der Ostsee,
wo gerade Werke der Oldenburgerin zu sehen sind – aber die für Besucher wichtigen Hotels und Restaurants sind eben geschlossen. So kommen auch weniger Besucher in die Galerien.
Beate Kuchs hilft es, dass sie so vielseitig tätig ist. Dazu gehören diverse Ausstellungen, Verkäufe über Galerien, private und öffentliche Aufträge und auch ihre Glaskunst-Kurse an der Volkshochschule sowie ein kleiner Onlineshop.
Zudem genießt sie es sehr, wenn in diesen Wochen – auch an den restlichen Adventssonntagen – interessierte Gäste nachmittags zu den „Offenen Ateliers“in der Alten Brennerei Hilbers kommen – in heimeligen historischen
Gebäuden und mit dem kreativen Ambiente der hier tätigen Künstlerinnen und Künstler. Für persönliche Aufträge wie Geschenke kann man mit Beate Kuchs auch Termine abmachen.
Ihr Lieblingsmaterial
Typisch für Beate Kuchs sind Objekte aus Glas – wie die PIA-Skulpturen. „Glas ist mein Lieblingsmaterial“, sagt die Künstlerin, die in Hamburg aufwuchs und Kunst studierte, dann lange im Hunsrück lebte, bevor sie nach Oldenburg kam. Es sei speziell die Möglichkeit gewesen, in der Alten Brennerei Hilbers ein Atelier zu übernehmen, die sie vor fünf Jahren zum Wechsel bewogen habe. Längst hat sie hier Wurzeln geschlagen.
Beate Kuchs bearbeitet ihren Rohstoff – Flachglas von Semco (Westerstede) – bei hohen Temperaturen im Ofen. In ihrem Atelier entstehen verschiedenste skurrile Skulpturen und massive Plastiken sowie farbenprächtige Glasbilder. „Das reicht von ganz kleinen Objekten wie handgeschliffenem Schmuck bis zur Scheibe für einen Haus-Neubau“, sagt die vielseitige 66Jährige.