Ein Bild des Grauens in Trierer Altstadt
Auto rast im Zickzackkurs durch Fußgängerzone – Trauer um Tote – Sorge um Schwerverletzte
US-Schauspieler Peter Dinklage,
vor allem durch seine Rolle als Tyrion Lannister in dem Fantasy-Epos „Game of Thrones“bekannt, übernimmt Medienberichten zufolge die Hauptrolle in der Neuinterpretation des Action-ComedyFilms „Toxic Avenger“. Der 51Jährige soll in die Rolle von Toxie schlüpfen, der nach einem Giftmüll-Unfall als radioaktiver Superheld Bösewichte bekämpft, wie die Branchenblätter „Deadline“und „Variety“berichteten. Das Original (deutscher Titel: „Atomic Hero“) erschien in den 80er Jahren und genießt Kultstatus.
Trier – Ermittler suchen nach Spuren, und auch Stunden nach der mutmaßlichen Amokfahrt von Trier sind weite Teile der Fußgängerzone mit weiß-rotem Polizei-Band abgesperrt. Wo das Auto entlang gerast sein muss, liegen an diesen grauen DezemberTag wahllos Dinge auf der Straße. Die Polizei spricht von fünf Toten, darunter ein neun Monate altes Baby. Die Mutter liegt verletzt im Krankenhaus. Festgenommen wird ein 51 Jahre alter Deutscher aus dem Kreis Trier-Saarburg.
Erschütterte Politiker
Das PS-starke Fahrzeug, so die Erkenntnisse der Polizei, soll in der historischen Stadt an der Mosel von der Basilika über den Hauptmarkt bis zur Porta Nigra gerast sein, dem weltberühmten Stadttor aus
Einsatzkräfte der Polizei sichern den Bereich rund um den Tatort in der Fußgängerzone von Trier.
der Römerzeit. In der nahen Christophstraße sei der Wagen nach etwa 200 Metern von der Polizei gestoppt und der Fahrer überwältigt worden – „vier Minuten nach Ersthinweis“, wie der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Abend in Trier sagt.
Lewentz spricht von einem „sehr langen Tatweg“, der Meter für Meter untersucht werde. Den Ermittlungen zufolge soll der Wagen Zick-Zack-Linien gefahren sein – möglicherweise, um so viele Menschen zu treffen. „Es geht den Menschen enorm nahe, auch den
Einsatzkräften.“Lewentz ist zusammen mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gekommen, die in Trier wohnt. Beide stehen sichtbar erschüttert im fahlen Licht der TV-Kameras.
„Es ist einfach nur furchtbar“, sagt Dreyer. Das Allerschlimmste sei, dass Menschen ihr Leben verloren hätten. Unweit schlagen die Glocken des mächtigen Doms. Bischof Stephan Ackermann hat für den Abend zum Gebet für die Opfer in die Mutterkirche des Bistums eingeladen.
Fassungslose Anwohner
Mit Einbruch der Dunkelheit stellen Bürger einige Kerzen auf. An der Porta Nigra flackern kleine Teelichter, die eine junge Frau aufgestellt hat. Sie wolle damit ihr Mitgefühl für die Betroffenen ausdrücken, sagt sie. „Es ist alles so schrecklich.“
Sichtbar erschüttert schildern Augenzeugen, wie Menschen bei dem furchtbaren Zwischenfall durch die Luft geschleudert wurden. „Es ist unfassbar. Wir sind fassungslos“, sagt eine Bewohnerin eines Hauses, das an die Fußgängerzone grenzt, durch die der Täter gefahren ist. Auf den Kopfsteinpflastern sieht man einen Blutfleck, blutgetränkte Tücher. „Dass so etwas hier in Trier passieren kann, hätte ich nie gedacht“, sagt sie.
Auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der von „einem Bild des Grauens“spricht, sagt: „Ich glaube, es ist der schwärzeste Tag der Stadt Trier nach dem Zweiten Weltkrieg.“Ein in Trier geborener Mann habe Triererinnen und Trierer getötet. Dieses Trauma werde die Stadt aufarbeiten. „Ich will wissen, warum jemand das tut“, betont Leibe. „Ob ich darauf eine Antwort bekomme, weiß ich nicht.“