Land zahlt 145 Mio. für Klinikum Oldenburg
Oldenburg/mtn – Mit der Übergabe des Förderbescheids durch Sozialministerin Carola Reimann (SPD) ist der Startschuss gefallen für eines der größten Bauvorhaben in Oldenburg in den kommenden Jahren – und für das mit der höchsten Fördersumme bisher: 145 Millionen Euro zahlt das Land für die Neu- und Umbauten am Klinikum Oldenburg sowie für Umbauten im Bestand. Mit eigenen erwirtschafteten Mitteln stehen Investitionen von insgesamt rund 350 Millionen Euro an. Das städtische Krankenhaus wird bis 2026 einen neuen vierstöckigen Erweiterungsbau mit allen Funktionen für Alters-, Herz- und Notfallmedizin erhalten sowie – unmittelbar neben dem Kinderkrankenhaus – ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe. Hier werden Frühund Neugeborene aus dem gesamten Nordwesten medizinisch versorgt.
Markus Minten über Oldenburger Krankenhauszukunft
Viele Superlative wurden am Mittwoch von den Rednern bemüht: größte Förderung aller Zeiten, Megaprojekt, Leuchtturm für die Stadt und den gesamten Nordwesten, wegweisendes Zeichen. Im historischen Hospital PFL stand die Oldenburger Krankenhauszukunft auf der Tagesordnung.
Und all diese Einschätzungen haben ihre Richtigkeit. Für die Patienten aus Stadt und Land dürften die Neubauten sowie die Umbauten im Bestand ein qualitativer Quantensprung werden. Viele Bereiche des immer wieder erweiterten Gebäudekomplexes sind mittlerweile doch schon in die Jahre gekommen. Quantitativ wird sich gar nicht so viel ändern (was nichts daran ändert, dass die Stadt die Verkehrsproblematik angehen und verbessern muss).
Die Neubauten dienen aber nicht allein dem eigentlichen Zweck ihres Entstehens: der optimalen medizinischen Versorgung einer ganzen Region. Sie ist auch Grundlage einer Universitätsklinik. Und spätestens dann muss folgen, wofür gestern nicht der richtige Tag war: Verhandlungen über die Trägerschaft. Denn auch wenn die Restrukturierung des zuletzt in schwerer See schlingernden Klinikums – wie es derzeit den Anschein hat – Früchte trägt und die Verluste in Gewinne umschlagen sollten, darf das Land nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Für die Stadt wird das Volumen – und damit das Risiko –, in der Not für ihre Tochter gerade stehen zu müssen, mit jedem Wachstum nicht kleiner.
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