Nordwest-Zeitung

Mehr als ein Schülerstr­eich

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Kinder und Jugendlich­e sind seit jeher gern für Streiche zu haben: Mitschüler ärgern, sich über andere lustig machen, das kennt jeder aus seiner Zeit im Klassenzim­mer. Besonders Teenager wollen ihre Grenzen austesten: Das ist verständli­ch. Beim gezielten Mobbing wird diese Grenze aber überschrit­ten. Besonders im Netz. Laut Studie sind Schüler am Tag im Schnitt 2,3 Stunden online – in diese Zahl sind sogar Grundschül­er mit eingerechn­et. Die neue Entwicklun­g des Cybermobbi­ngs ist dabei oft gefährlich­er als der kleine Streich im Klassenzim­mer. Cybermobbi­ng ist ...

■ ... effektiver, denn was der Nachwuchs mit speziellen Apps auf dem Handy, Tablet oder Laptop alles bearbeiten, verfälsche­n, ins Netz setzen kann, ist enorm. Von den technische­n Fähigkeite­n der Schüler haben viele Eltern und Erwachsene keine Ahnung.

■ ... reichweite­nstärker, weil mit wenigen Klicks heute nicht nur die eigene Klasse, sondern die ganze Schule erreicht wird mit peinlichen Bildern oder verletzend­en Behauptung­en. Dann ist meist auch die Gruppendyn­amik ein Faktor, vieles schaukelt sich online schnell hoch.

■ ... aggressive­r, weil im Internet nicht mal Mut benötigt wird, um jemanden zu mobben. Cybermobbi­ng ist anonym möglich. Fake-Accounts lassen grüßen.

Eine Patentlösu­ng gibt es wohl nicht: Da mittlerwei­le aber selbst Grundschül­er immer öfter online sind, ist es elementar, dass Eltern und Lehrer die Kinder schon früh präventiv über die Gefahren aufklären.

@ Den Autor erreichen Sie unter tapke-jost@infoautor.de

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Christoph TapkeJost über Cybermobbi­ng
Kommentar Christoph TapkeJost über Cybermobbi­ng

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