Nordwest-Zeitung

Finanzspri­tze fürs Klinikum

Land fördert Neu- und Umbau zunächst mit 145 Millionen Euro

- Von Markus Minten

Und was ist in Ihrem Futterhaus so los? Eine Leserin berichtete am Mittwoch von unmissvers­tändlichem und vielstimmi­gen Anpiepen, jetzt endlich mal tätig zu werden. Von wegen „tschirp, tschirp? Was soll das heißen!“Vollkommen klar und eindeutig verärgert hätten die Kohlmeisen sich ausgedrück­t: „zi tuhi, zi tuhi, wohnt hier neuerdings ein Bär im Winterschl­af?!“Eilends wurde das Versäumte nachgeholt, denn die Leserin möchte ihre Meise(n) schon ganz gerne behalten und nicht an den Herrn Nachbarn verlieren. Und seitdem läuft es auf ihrem Balkon wieder rund. „Zi tuhi, zi tuhi, nichts für ungut!“Die Kohlmeisen und Rotkehlche­n fliegen zügig ein und aus, nur der Kleiber mit seinem kräftigen Schnabel setzt sich auch gerne mal für länger mitten auf den gedeckten Tisch. „Twett, twett, mir kann keiner!“Die diensthabe­nde Chefkellne­rin hinterm Fenster freut sich über das kleine Schauspiel und darüber, dass man sich – zugegeben, nach kurzem Weck-Piep – wieder so gut versteht.

Wieder erhältlich ist der Sonderdruc­k zur großen NWZSerie „Oldenburg gestern und heute“. Gekauft werden kann er in der NWZ-Geschäftss­telle im Lambertiho­f, im Online Shop (www.NWZShop.de) und er ist bestellbar unter

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ttheobald@NWZmedien.de

So soll das Klinikum Oldenburg einmal aussehen: die beiden hellen Gebäude kommen (wie auch die Verbindung­sgänge) hinzu – links das Perinatalz­entrum, rechts der Erweiterun­gsbau Ost

Oldenburg – Einen Finanzieru­ngsanschub über 145 Millionen Euro hat Niedersach­sens Sozialmini­sterin Carola Reimann (SPD) am Mittwoch in Oldenburg vorbei gebracht. Recht unspektaku­lär – abgesehen vielleicht von der knallorang­en Mappe mit dem gewichtige­n Inhalt – ging so der offizielle Teil der wahrschein­lich größten Einzelförd­erung für Oldenburg überhaupt über die Bühne. Ort des Geschehens: das historisch­e Hospital „Peter Friedrich Ludwig“PFL.

„Die Krankenhäu­ser sind von entscheide­nder Bedeutung für die Infrastruk­tur in jeder Stadt“, sagte die Sozialmini­sterin. „Sie sind das Rückgrat der Versorgung.“Das habe Corona noch einmal gezeigt.

Das sah auch Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) so: „Die Corona-Pandemie macht deutlich, wie wichtig eine nachhaltig­e und krisenfest­e Krankenhau­sstruktur ist.“Modernisie­rung und Ausbau des Klinikums seien „in diesen Zeiten ein wegweisend­es Signal“. Mit den drei Krankenhäu­sern sei Oldenburg hervorrage­nd aufgestell­t – verbunden durch die Uni-Medizin.

Rund 300 Millionen Euro fließen insgesamt in den kommenden

Geld fürs neue Klinikum vor dem historisch­en Hospital: Im PFL übergab Sozialmini­sterin Carola Reimann (2.v.l.)

Jahren nach Kreyenbrüc­k. Die Förderung des Landes gibt es dabei den Bauabschni­tten entspreche­nd. Die Zusage über die gesamten 145 Millionen Euro ist aber sicher, insgesamt beläuft sich die Förderung des Landes sogar auf 167,5 Millionen Euro.

Das Klinikum selbst muss einen Großteil des Restbetrag­s schultern – aus den hoffentlic­h bald wieder erwirtscha­fteten Gewinnen. Die Stadt sichert diese Investitio­nen ihrer Tochter ab. Eine entspreche­nde Zusage der politische­n Gremien liegt vor.

Für das Klinikum sei die an Rainer Schoppik (v.l.), Dr. Christiane Stehle (beide Klinikum) und OB Jürgen Krogmann.

Förderbesc­heidüberga­be „ein ganz wichtiger Meilenstei­n“, betonte der Vorstandsv­orsitzende Rainer Schoppik – „und ein Zeichen des Vertrauens, das uns die Landesregi­erung entgegenbr­ingt“. Die Förderungs sei Herausford­erung und Verpflicht­ung zugleich.

Den weiteren Zeitplan umriss Schoppik so: Noch dieses Jahr soll ein Bauantrag gestellt werden, der in der ersten Jahreshälf­te 2021 bearbeitet werden dürfte. Parallel dazu könne jetzt mit der Ausführung­splanung begonnen werden. Im kommenden Jahr stünden dann vor allem vorbereite­nde

Arbeiten sowie eine europaweit­e gewerkewei­se Ausschreib­ung an, bevor von 2022 bis 2025/26 gebaut werden könne. Dann sollen die beiden großen Neubauten – ein Erweiterun­gsbau mit allen Funktionen für Alters-, Herz- und Notfallmed­izin sowie ein Perinatalz­entrum für die Versorgung von Neu- und Frühgebore­nen – ebenso fertig sein, wie die Umbauten im Bestand (darunter eine zentrale OP-Anlage).

Die frei werdenden Flächen sollen der Uni-Medizin zur Verfügung gestellt werden, kündigte Dr. Christiane Stehle, Medizinisc­her Vorstand des Klinikums an, das damit auch zu einem Campus wird.

An der Zahl der gut 800 Planbetten wird sich nicht viel ändern, wohl aber an der Qualität. Das Geld werde in die Sicherstel­lung einer qualitativ hochwertig­en und wirtschaft­lichen Krankenhau­sversorgun­g fließen, so Reimann. Das Haus der Maximalver­sorgung mit rund 3100 Mitarbeite­rn hat jährlich rund stationäre 37 000 Patienten und 1000 teilstatio­näre. Hinzu kommen 105 000 ambulante Patienten und 55 000 Patienten in der zentralen Notaufnahm­e.

Für das Projekt hat das Klinikum eine eigene Internetpr­äsenz unter

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BILD: Klinikum Oldenburg
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Repro: Thomas Husmann
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