Finanzspritze fürs Klinikum
Land fördert Neu- und Umbau zunächst mit 145 Millionen Euro
Und was ist in Ihrem Futterhaus so los? Eine Leserin berichtete am Mittwoch von unmissverständlichem und vielstimmigen Anpiepen, jetzt endlich mal tätig zu werden. Von wegen „tschirp, tschirp? Was soll das heißen!“Vollkommen klar und eindeutig verärgert hätten die Kohlmeisen sich ausgedrückt: „zi tuhi, zi tuhi, wohnt hier neuerdings ein Bär im Winterschlaf?!“Eilends wurde das Versäumte nachgeholt, denn die Leserin möchte ihre Meise(n) schon ganz gerne behalten und nicht an den Herrn Nachbarn verlieren. Und seitdem läuft es auf ihrem Balkon wieder rund. „Zi tuhi, zi tuhi, nichts für ungut!“Die Kohlmeisen und Rotkehlchen fliegen zügig ein und aus, nur der Kleiber mit seinem kräftigen Schnabel setzt sich auch gerne mal für länger mitten auf den gedeckten Tisch. „Twett, twett, mir kann keiner!“Die diensthabende Chefkellnerin hinterm Fenster freut sich über das kleine Schauspiel und darüber, dass man sich – zugegeben, nach kurzem Weck-Piep – wieder so gut versteht.
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ttheobald@NWZmedien.de
So soll das Klinikum Oldenburg einmal aussehen: die beiden hellen Gebäude kommen (wie auch die Verbindungsgänge) hinzu – links das Perinatalzentrum, rechts der Erweiterungsbau Ost
Oldenburg – Einen Finanzierungsanschub über 145 Millionen Euro hat Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) am Mittwoch in Oldenburg vorbei gebracht. Recht unspektakulär – abgesehen vielleicht von der knallorangen Mappe mit dem gewichtigen Inhalt – ging so der offizielle Teil der wahrscheinlich größten Einzelförderung für Oldenburg überhaupt über die Bühne. Ort des Geschehens: das historische Hospital „Peter Friedrich Ludwig“PFL.
„Die Krankenhäuser sind von entscheidender Bedeutung für die Infrastruktur in jeder Stadt“, sagte die Sozialministerin. „Sie sind das Rückgrat der Versorgung.“Das habe Corona noch einmal gezeigt.
Das sah auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) so: „Die Corona-Pandemie macht deutlich, wie wichtig eine nachhaltige und krisenfeste Krankenhausstruktur ist.“Modernisierung und Ausbau des Klinikums seien „in diesen Zeiten ein wegweisendes Signal“. Mit den drei Krankenhäusern sei Oldenburg hervorragend aufgestellt – verbunden durch die Uni-Medizin.
Rund 300 Millionen Euro fließen insgesamt in den kommenden
Geld fürs neue Klinikum vor dem historischen Hospital: Im PFL übergab Sozialministerin Carola Reimann (2.v.l.)
Jahren nach Kreyenbrück. Die Förderung des Landes gibt es dabei den Bauabschnitten entsprechend. Die Zusage über die gesamten 145 Millionen Euro ist aber sicher, insgesamt beläuft sich die Förderung des Landes sogar auf 167,5 Millionen Euro.
Das Klinikum selbst muss einen Großteil des Restbetrags schultern – aus den hoffentlich bald wieder erwirtschafteten Gewinnen. Die Stadt sichert diese Investitionen ihrer Tochter ab. Eine entsprechende Zusage der politischen Gremien liegt vor.
Für das Klinikum sei die an Rainer Schoppik (v.l.), Dr. Christiane Stehle (beide Klinikum) und OB Jürgen Krogmann.
Förderbescheidübergabe „ein ganz wichtiger Meilenstein“, betonte der Vorstandsvorsitzende Rainer Schoppik – „und ein Zeichen des Vertrauens, das uns die Landesregierung entgegenbringt“. Die Förderungs sei Herausforderung und Verpflichtung zugleich.
Den weiteren Zeitplan umriss Schoppik so: Noch dieses Jahr soll ein Bauantrag gestellt werden, der in der ersten Jahreshälfte 2021 bearbeitet werden dürfte. Parallel dazu könne jetzt mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Im kommenden Jahr stünden dann vor allem vorbereitende
Arbeiten sowie eine europaweite gewerkeweise Ausschreibung an, bevor von 2022 bis 2025/26 gebaut werden könne. Dann sollen die beiden großen Neubauten – ein Erweiterungsbau mit allen Funktionen für Alters-, Herz- und Notfallmedizin sowie ein Perinatalzentrum für die Versorgung von Neu- und Frühgeborenen – ebenso fertig sein, wie die Umbauten im Bestand (darunter eine zentrale OP-Anlage).
Die frei werdenden Flächen sollen der Uni-Medizin zur Verfügung gestellt werden, kündigte Dr. Christiane Stehle, Medizinischer Vorstand des Klinikums an, das damit auch zu einem Campus wird.
An der Zahl der gut 800 Planbetten wird sich nicht viel ändern, wohl aber an der Qualität. Das Geld werde in die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und wirtschaftlichen Krankenhausversorgung fließen, so Reimann. Das Haus der Maximalversorgung mit rund 3100 Mitarbeitern hat jährlich rund stationäre 37 000 Patienten und 1000 teilstationäre. Hinzu kommen 105 000 ambulante Patienten und 55 000 Patienten in der zentralen Notaufnahme.
Für das Projekt hat das Klinikum eine eigene Internetpräsenz unter