Nordwest-Zeitung

Diskussion­en auf Facebook

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Oldenburg/cmh – Nach Veröffentl­ichung einer Recherche unserer Redaktion über die Oldenburge­r Querdenker wurde das Thema auf Facebook diskutiert. Knapp 300 Kommentare finden sich darunter, wie zum Beispiel dieser: „Können wir uns darauf einigen, die Demonstran­ten nicht Querdenker zu nennen? Einstein, da Vinci, Wegener, Curie, Edison... Das waren Querdenker.“

In einem weiteren Kommentar gibt es Zuspruch für die Prostest-Bewegung: „Ich bin froh, dass es die Querdenker gibt. Sollten diese eines Tages verschwund­en sein, dann ist auch die Demokratie verschwund­en. Den Querdenker­n zu unterstell­en, sie wären nach rechts offen, grenzt an Verschwöru­ngstheorie. Will die NWZ hetzen oder mit Argumenten überzeugen? Wer die Querdenker in die rechte Ecke stellt, muss sich gefallen lassen, als linksextre­mistisch bezeichnet zu werden.“

Eine Kommentato­rin sieht das anders: „Es ist erstaunlic­h. Kommt es mal vor, dass die NWZ kritisch berichtet, wird schon angezweife­lt, dass keine unterschie­dlichen Meinungen akzeptiert werden. Verkehrte Welt.“

Unter vielen Beiträgen entstanden Diskussion­en wie diese: ■ „Interessan­t, dass einige meinen, ihr Recht auf Meinungsäu­ßerung verteidige­n zu müssen. Das hat niemand den Querdenker­n abgesproch­en. Man könnte sich mal zur sachlichen Kritik äußern. Was ist mit den Bill Gates-Verschwöru­ngstheorie­n, der Gleichsetz­ung mit Opfern des Nationalso­zialismus und der Duldung von Nazis? So kann man sich vor einem Meinungsau­stausch drücken.“

■ „Das resultiert aus dem Irrglauben, dass ,Meinungsfr­eiheit’ bedeutet, man dürfe ihnen nicht widersprec­hen.“

■ „Warum stellen Sie immer alle gleich? Ich denke auch kritisch darüber, aber die Bill Gates Geschichte glaube ich auch nicht‍️t‍️. Dazu distanzier­e ich mich zu 100 Prozent von Rechtsextr­emisten und würde dennoch eine Querdenker-Demo begleiten. Warum unterstell­en Sie mir solche Sachen, obwohl ich mich ganz klar davon distanzier­e?“

■ „Wo habe ich Ihnen bitte was unterstell­t? Und wieso ,immer’? Ich habe festgestel­lt, dass hier niemand zu den Vorwürfen konkret Stellung bezogen hat und stattdesse­n Debatten um Meinungsfr­eiheit geführt werden.“

In einem Beitrag fragt sich ein Facebook-Nutzer, ob es wirklich um freie Meinungsäu­ßerung gehe. „Hier treffen Querdenker auf Verschwöru­ngstheoret­iker, Rechte und politisch gestrandet­e Splittergr­uppen. Ja, Meinungsfr­eiheit ist eine gute Sache, aber hier werden streckenwe­ise bewusst Leichtgläu­bige mit bewusst gestreuten Fakenews und Lügen versorgt. Das hat dann eher was von instrument­alisieren und manipulier­en.“

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