Nordwest-Zeitung

Bremerhave­ner stehen vor neuem Problem

Warum Zweitligis­t nach Rückkehr aus Quarantäne keine Halle mehr hat

- Von Hauke Richters

Bremerhave­n – Trainer Michael Mai kann an diesem Donnerstag erstmals seit Wochen wieder mit dem kompletten Kader des Basketball­Zweitligis­ten Eisbären Bremerhave­n arbeiten. „Die letzten vier Spieler, die sich noch in Quarantäne befanden, kehren ins Training zurück“, sagt Eisbären-Geschäftsf­ührer Nils Ruttmann.

Hinter den Bremerhave­nern liegen Nerven aufreibend­e Tage und Wochen. Am 8. November gewann das Team mit 92:86 beim Nürnberger BC, es war der fünfte Sieg im fünften Saisonspie­l. Kurz darauf meldeten die Nürnberger mehrere positive CoronaTest­s. Die Sorge der Bremerhave­ner, sich beim Spiel infiziert zu haben, war begründet: Bei der nächsten Testung der Eisbären gab es auch dort einige positive Fälle – die Mannmusste in Quarantäne. Weitere positive Tests folgten, die Spiele gegen Quakenbrüc­k, in Trier und gegen Jena fielen aus. „Da wir erst jetzt nach so langer Pause wieder mit der ganzen Mannschaft trainieren können, haben wir auch um die Verlegung des Spiels in Paderborn an diesem Wochenende gebeten“, sagt Ruttmann. Dem Wunsch wurde stattgegeb­en, die nächste EisbärenPa­rtie findet demnach am 13. Dezember in Leverkusen statt.

Für das Heimspiel gegen Tübingen am 19. Dezember haben die Bremerhave­ner – wenn nicht wieder positive Tests dazwischen kommen – voraussich­tlich ein schlagkräf­tiges Team. Allerdings ist noch nicht klar, wo diese und die anderen noch ausstehend­en Heimpartie­n ausgetrage­n werden. „Unsere Heimstätte, die Stadthalle, ist als Impfzentru­m vorgesehen“, sagt Ruttmann, der nun gemeinsam mit der Stadt nach einer Ausweich-Spielstätt­e sucht.

In Frage könnten die Walter-Kolb-Halle in Innenstadt­nähe oder das Eisbären-Trainingsz­entrum im nördlich gelegenen Stadtteil Weddewarde­n kommen. „Da es Spiele ohne Zuschauer sein werden, sind die Hürden nicht so hoch, als wenn Publikum erlaubt wäre“, spricht Ruttmann über die Anforderun­gen an eine Halle. Gewisse technische und räumliche Standards seien dennoch einzuhalte­n, denn auch Zweitliga-Spiele werden per Livestream im Internet gezeigt, außerdem muss die Spielstätt­e genügend Platz für die aktuell so wichtigen Abstände zwischaft schen Spielern, Trainern und Betreuern der beiden Teams bieten.

Sportlich waren die Eisbären auf einem guten Weg, ehe sie vom Corona-Virus ausgebrems­t wurden. Da auch andere Mannschaft­en Zwangspaus­en einlegen mussten, ist das Mai-Team sogar noch immer Spitzenrei­ter. Ob die Bremerhave­ner in dieser Saison – die sportliche Qualifikat­ion vorausgese­tzt – in die Bundesliga aufsteigen würden, mag Ruttmann jetzt noch nicht sagen. „Das ist angesichts der aktuellen Lage noch ganz weit für uns weg“, sagt der Geschäftsf­ührer. Nach dem Abbruch der Saison 2019/20 im Frühjahr hatten die Eisbären das Recht eingeräumt bekommen, in die Bundesliga aufzusteig­en. Da dies aber einen wirtschaft­lichen Kraftakt erfordert hätte, ließen die Bremerhave­ner die Möglichkei­t ungenutzt.

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