Zwischen Euphorie und Vorsicht
Oldenburgs Vereine freuen sich über die neue Fußball-Freiheit
Oldenburg – Mit einem Mix aus viel Spielfreude und Er- leichterung sowie einer ange- messenen Por- tion Vorsicht ha- ben Oldenburgs Nachwuchsfußballer und ihre Trainer auf die ersehnte Lockerung der CoronaRegeln reagiert.
Seit Montag dürfen maximal 20 Kinder bis 14 Jahre wieder gemeinsam in nicht wechselnden Gruppen unter freiem Himmel mit zwei Betreuern auf den Platz. Das Sportamt der Stadt Oldenburg hat dafür am Nachmittag die Plätze wieder freigegeben. Wann auch ältere Jugendliche sowie Männer und Frauen wieder ein- und angreifen dürfen und ein Spielbetrieb wieder anläuft, ist noch offen.
■ Eine Frage der Inzidenz
„Wir freuen uns, dass die Jüngsten wieder auf die Plätze dürfen. Wir haben unserem Nachwuchs zu Beginn des
Lockdowns im Herbst versprochen, dass es bei uns sofort wieder losgehen wird, sobald es die Politik wieder erlaubt“, betont Michael Plätzer, Fußballobmann des VfL. Ihn stört aber die Herangehensweise der Landesregierung. „Für den Sport wendet das Land den Inzidenzwert für das ganze Bundesland und nicht den für die Landkreise und Städte an. Bei uns Amateuren und besonders bei den Jugendmannschaften kommen doch mehr als 90 Prozent der Spieler aus dem Ort oder der näheren Umgebung“, erklärt er und fordert: „Zudem sollte auch Training für ältere Jugendliche sowie Männer und Frauen ermöglicht werden.“
■ Eine Frage der Strenge
Auch beim FC Ohmstede rollt wieder der Ball. „Es war für die Kinder und Jugendlichen doch auch dringend Zeit, dass sie im Verein wieder Sport machen dürfen“, meint FCO-Vorsitzen
der Ludger Popken: „Wir haben strenge Vorschriften, die von den Trainern eingehalten werden müssen und die wir vom Verein auch kontrollieren. Wir müssen so vorsichtig sein, weil wir jegliche Ansteckung durch den Sport vermeiden wollen.“
■ EIne Frage der Zeit
Auch beim SV Ofenerdiek herrscht Euphorie. „Unsere Jungs haben schon lange auf diesen Tag gewartet. Für sie ist es schön, wieder trainieren zu dürfen. Für die Älteren dagegen ist es bitter, dass sie weiter warten müssen“, meint Fußballobmann
Reinhold Scheve. Zwischen den Trainingsgruppen gibt es Zeitfenster, um die Einhaltung der Regeln 100-prozentig zu gewährleisten.
■ Eine Frage der Pflege
„Alle sind froh, dass die meisten Jugendmannschaften wieder trainieren dürfen. Unsere Trainerinnen und Trainer haben in einer Videokonferenz am Montagabend alle zugesagt Thomas Haake, Leiter der Fußballabteilung des Post SV. „Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern freuen sich über den Neustart“, betont er und fügt lachend hinzu: „Eine Mutter rief mich an und sagte, dass bei ihr schon keine Blume mehr stehen würde. Der Garten hat jetzt eine Chance, sich zu erholen.“
■ Eine Frage der Herkunft
Bei Post sind auch viele Kinder und Jugendliche aus dem benachbarten Metjendorf aktiv, was für Probleme sorgen könnte. „Wenn im Ammerland die Lockerungen für den Sport wegen zu hohen Inzidenzen aufgehoben werden, dürfen nach der Verordnung des Landes keine Sportler aus dem Ammerland in anderen Kreisen trainieren oder spielen“, erklärt Haake.
Es war für die Kinder und Jugendlichen auch dringend Zeit.
Ludger Popken FCO, Vorsitzender Der Garten hat jetzt eine Chance, sich zu erholen.
Thomas Haake Post SV, Abteilungsleiter