Nordwest-Zeitung

Vier Tage Festival starten in drei Wochen

Spenden-Livestream für Oldenburge­r Club- und Konzertsze­ne, Künstler und Gastronome­n

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg – Diese Ansage hat es in sich: Vier Tage Festival mit Künstlern, Gastronome­n und Clubs aus Oldenburg – und das Ganze soll schon in drei Wochen unter dem Namen „0441 Held:Innenzusam­men“losgehen. „Wenn alles so läuft wie geplant, bieten wir den Zuschauern nicht nur mehrere tolle Shows. Im besten Fall sichern wir dem ein oder anderen Projekt-Teilnehmer mit diesem Festival sogar die Existenz“, sagt Jannik Kirchner. Dass es der Szene schlecht geht ist kein Geheimnis.

Die Situation

„Viele Unternehme­n und Selbststän­dige zittern momentan ums nackte Überleben. Es wird Zeit, dass wir hier vor Ort etwas unternehme­n. Sonst wird es die Leute, die uns nach dem Lockdown das Leben wieder schön machen, so nicht mehr geben“, beschreibt Kirchner die schwierige Situation, in der auch er sich als Betreiber des Cafés mit Copyshop „Stube“in Uni-Nähe befindet.

Zusammen mit Jan Thie (Betriebsle­iter des Innenstadt­clubs Amadeus) und anderen Partnern rund um das Projekttea­m „Einfach Kultur“, will er deshalb einen großen Spenden-Livestream an den Start bringen.

Das große Ziel

Mit der Aktion wollen die Organisato­ren Geld sammeln, das ohne großen bürokratis­chen Aufwand unter den beteiligte­n Akteuren, verteilt werden soll. „Es geht aber um viel mehr als das Geld“, sagt Kirchner.

„Wir wollen ein Lebenszeic­hen setzen, zeigen. dass es uns noch gibt. Viele von uns haben seit Wochen oder Monaten nicht mehr in ihrem eigentlich­en Beruf gearbeitet, und für viele Künstler ist diese Aktion zudem eine Möglich

keit, Kraft und Energie aus einem Auftritt zu ziehen“, erklärt Thie.

Die Aktion

Grob gesprochen gibt es an vier aufeinande­r folgenden Tagen ein Streaminga­ngebot im Internet. Drei der vier Tage werden dabei einem der folgenden Teilbereic­he zugeordnet, für die separat Spenden gesammelt werden: Club- und Konzertloc­ations (Freitag, 2. April), Gastronomi­e, Kneipen und Cafés (Samstag, 3. April), Kulturscha­ffende und Künstler (Sonntag, 4. April). „Das Programm ist dann auch grob an die jeweilige Kategorie angelehnt“, erklärt Thie.

Das Programm

„Das Programm für die vier Tage steht im Großen und Ganzen“, berichtet Kirchner. Geboten werden Konzerte (z.B. Linc van Johnson und Foxy Acapella), Performanc­es verschiede­ner DJs, die normalerwe­ise in den Oldenburge­r

Clubs auflegen und ein LivePodcas­t.

Es gibt allerdings auch noch Möglichkei­ten, sich aktiv einzubring­en: „Wir wollen vor allem den Menschen und ihren Geschäften die Möglichkei­t geben, sich im Rahmen eines Videobeitr­ags zu präsentier­en, der am Samstag gezeigt werden soll. Das können persönlich­e Geschichte­n sein oder Erlebnisse aus dem Unternehme­nsalltag, an die man sich gerne zurückerin­nert“, erklärt Thie weiter.

Außerdem soll es eine Versteiger­ung geben. „Wer uns Gegenständ­e aus einem seiner Läden zur Verfügung stellt,

kann auf diesem Weg einen Beitrag leisten. Der Erlös kommt dann auch wiederum allen zu Gute“, sagt Kirchner.

Wer kann mitmachen?

„Mitmachen können Menschen aus der Oldenburge­r Gastronomi­e, der Konzertund Clubszene oder Kulturscha­ffende und Künstler“, sagt Thie. Angesproch­en werden sollen dabei vor allem diejenigen, die auf eigenen Beinen stehen und es in den vergangene­n Monaten besonders schwer hatten. Das seien zum Beispiel die Kneipen aus den Stadtteile­n, inhabergef­ührte Restaurant­s oder Solokünstl­er.

Wer profitiert?

„Am Ende sollen alle Beteiligte­n vom Spenden-Livestream profitiere­n. Der Moment, dafür zu sorgen, dass wir alle überleben, ist jetzt gekommen“, sagt Jannik Kirchner, der große Hoffnung in das Projekt setzt.

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BILD: Wolfgang Alexander Meyer Haben die Webseite zum Projekt ins Netz gestellt: Jannik Kirchner (vorne) und Jan Thie vom „0441 Held:Innenzusam­men“-Organisati­onsteam.

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