Vier Tage Festival starten in drei Wochen
Spenden-Livestream für Oldenburger Club- und Konzertszene, Künstler und Gastronomen
Oldenburg – Diese Ansage hat es in sich: Vier Tage Festival mit Künstlern, Gastronomen und Clubs aus Oldenburg – und das Ganze soll schon in drei Wochen unter dem Namen „0441 Held:Innenzusammen“losgehen. „Wenn alles so läuft wie geplant, bieten wir den Zuschauern nicht nur mehrere tolle Shows. Im besten Fall sichern wir dem ein oder anderen Projekt-Teilnehmer mit diesem Festival sogar die Existenz“, sagt Jannik Kirchner. Dass es der Szene schlecht geht ist kein Geheimnis.
Die Situation
„Viele Unternehmen und Selbstständige zittern momentan ums nackte Überleben. Es wird Zeit, dass wir hier vor Ort etwas unternehmen. Sonst wird es die Leute, die uns nach dem Lockdown das Leben wieder schön machen, so nicht mehr geben“, beschreibt Kirchner die schwierige Situation, in der auch er sich als Betreiber des Cafés mit Copyshop „Stube“in Uni-Nähe befindet.
Zusammen mit Jan Thie (Betriebsleiter des Innenstadtclubs Amadeus) und anderen Partnern rund um das Projektteam „Einfach Kultur“, will er deshalb einen großen Spenden-Livestream an den Start bringen.
Das große Ziel
Mit der Aktion wollen die Organisatoren Geld sammeln, das ohne großen bürokratischen Aufwand unter den beteiligten Akteuren, verteilt werden soll. „Es geht aber um viel mehr als das Geld“, sagt Kirchner.
„Wir wollen ein Lebenszeichen setzen, zeigen. dass es uns noch gibt. Viele von uns haben seit Wochen oder Monaten nicht mehr in ihrem eigentlichen Beruf gearbeitet, und für viele Künstler ist diese Aktion zudem eine Möglich
keit, Kraft und Energie aus einem Auftritt zu ziehen“, erklärt Thie.
Die Aktion
Grob gesprochen gibt es an vier aufeinander folgenden Tagen ein Streamingangebot im Internet. Drei der vier Tage werden dabei einem der folgenden Teilbereiche zugeordnet, für die separat Spenden gesammelt werden: Club- und Konzertlocations (Freitag, 2. April), Gastronomie, Kneipen und Cafés (Samstag, 3. April), Kulturschaffende und Künstler (Sonntag, 4. April). „Das Programm ist dann auch grob an die jeweilige Kategorie angelehnt“, erklärt Thie.
Das Programm
„Das Programm für die vier Tage steht im Großen und Ganzen“, berichtet Kirchner. Geboten werden Konzerte (z.B. Linc van Johnson und Foxy Acapella), Performances verschiedener DJs, die normalerweise in den Oldenburger
Clubs auflegen und ein LivePodcast.
Es gibt allerdings auch noch Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen: „Wir wollen vor allem den Menschen und ihren Geschäften die Möglichkeit geben, sich im Rahmen eines Videobeitrags zu präsentieren, der am Samstag gezeigt werden soll. Das können persönliche Geschichten sein oder Erlebnisse aus dem Unternehmensalltag, an die man sich gerne zurückerinnert“, erklärt Thie weiter.
Außerdem soll es eine Versteigerung geben. „Wer uns Gegenstände aus einem seiner Läden zur Verfügung stellt,
kann auf diesem Weg einen Beitrag leisten. Der Erlös kommt dann auch wiederum allen zu Gute“, sagt Kirchner.
Wer kann mitmachen?
„Mitmachen können Menschen aus der Oldenburger Gastronomie, der Konzertund Clubszene oder Kulturschaffende und Künstler“, sagt Thie. Angesprochen werden sollen dabei vor allem diejenigen, die auf eigenen Beinen stehen und es in den vergangenen Monaten besonders schwer hatten. Das seien zum Beispiel die Kneipen aus den Stadtteilen, inhabergeführte Restaurants oder Solokünstler.
Wer profitiert?
„Am Ende sollen alle Beteiligten vom Spenden-Livestream profitieren. Der Moment, dafür zu sorgen, dass wir alle überleben, ist jetzt gekommen“, sagt Jannik Kirchner, der große Hoffnung in das Projekt setzt.