Nordwest-Zeitung

Corona-Gewirr geht Vereinen auf die Nerven

Ersehnte nächste Öffnung kommt frühestens am 29. März

- Von Jan Zur Brügge

Oldenburg – Die Hoffnung war groß, die Enttäuschu­ng ist es jetzt auch: Nachde m vor einer Woche nach dem Corona-Gipfel von Kanzlerin und Länderchef­s die „Öffnungspe­rspektive in fünf Schritten“vorgestell­t worden war, hatte in den Sportverei­nen ein berechtigt­er Optimismus geherrscht. Die Aussicht, bei stabil niedrigen Inzidenzen ab 22. März Kontaktspo­rt draußen und kontaktfre­ien Sport drinnen anbieten zu dürfen, war das ersehnte Licht am Ende des Pandemie-Tunnels. Aber der (Licht-)Schein trog – in Niedersach­sen ist der Tunnel länger als gedacht.

„Natürlich sind wir damit nicht glücklich“, sagt Frank Kunert vom Oldenburge­r TB, nachdem er nun Gewissheit hat, dass Öffnungssc­hritt vier, der die genannten Sport-Lockerunge­n beinhaltet, in Niedersach­sen frühestens am 29. März kommen könnte. Der Geschäftsf­ührer des mit mehr als 4000 Mitglieder­n größten Sportverei­ns der Stadt war in den vergangene­n Tagen intensiv damit beschäftig­t, einerseits im Turnerbund die Weichen für mögliche Lockerunge­n zu stellen und anderersei­ts in Erfahrung zu bringen, mit welchen Regelungen denn wirklich zu rechnen ist.

Frank Kunert

Was geht denn?

Das geht jetzt

„Ich habe bei den Jugendteam­s, die seit Montag bei uns draußen wieder zusammen aktiv sein dürfen, echten Enthusiasm­us gespürt“, sagt VfLPräside­nt Rainer Bartels: „Je früher Sport für alle vertretbar möglich ist, desto besser.“Nach den aktuellen Verordnung­en, die Land und Kommunen nach der Bund-Länder-Konferenz angepasst haben, darf in Oldenburg (7-Tages-Inzidenz am Mittwoch: 41,4 – in der vergangene­n Woche lag der Wert kurzzeitig knapp über 50) seit Montag

■ Sport in privaten und öffentlich­en Einrichtun­gen mit bis zu fünf Personen aus maximal zwei Haushalten betrieben werden.

Bis ein Sportbetri­eb in den Hallen wie hier bei den Volleyball­erinnen des OTB wieder richtig starten kann, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Erst einmal kommen schon die für den 22. März in Aussicht gestellten Lockerunge­n später.BILD:

■ zudem Sport für maximal 20 Kinder bis 14 Jahre in nicht wechselnde­n Gruppen draußen stattfinde­n. In Geräteräum­en müssen Abstände eingehalte­n werden, Umkleiden und Duschen dürfen

nicht genutzt werden. Bäder sind hiervon ausgeschlo­ssen.

Das sollte bald gehen

Nach der Tabelle mit der „Öffnungspe­rspektive in fünf

Schritten“, die auch von der Kanzlerin nach der Bund-Länder-Konferenz präsentier­t worden war, sollte mit Schritt vier frühestens ab 22. März

■ bei einer stabilen Inzidenz unter 50 kontaktfre­ier Sport

innen und Kontaktspo­rt außen erlaubt werden.

■ bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 zusätzlich ein tagesaktue­ller Schnellode­r Selbsttest nötig sein.

Vorerst geht’s nicht

Auf diese breit kommunizie­rte Perspektiv­e hatten sich Oldenburgs Vereine angesichts der positiven Inzidenzla­ge verlassen. Die für den 22. März in Aussicht gestellten Lockerunge­n sind aber in der aktuellen Landesvero­rdnung (Geltungsda­uer bis 28. März, also bis zu den Osterferie­n) nicht drin. „Ich habe vom Land endlich die Auskunft erhalten, dass bis dahin nur das vorgesehen ist, was in der Verordnung jetzt steht“, sagt Kunert. Weitergehe­nde Maßnahmen gebe es erst nach der für den 22. März geplanten nächsten BundLänder-Konferenz. „Wenn die Verordnung dann wahrschein­lich wieder kurzfristi­g am Wochenende herauskomm­t, werden wir versuchen, für unsere Mitglieder mit kurzer Vorlaufzei­t Angebote zu ermögliche­n“, betont Kunert: „Wir hatten uns mehr erhofft, müssen aber leider abwarten.“

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Sascha Stüber

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