Stechmücken immer gefährlicher
Forscher: Auch heimische „Plagegeister“verbreiten West-Nil-Virus
Nach dem ausgefallenen Eurovision Song Contest 2020 schickt Österreich dieses Jahr erneut seinen ursprünglichen Kandidaten Vincent Bueno (35) ins Rennen. Bueno muss jedoch nach ESC-Regeln mit einen neuen Song antreten. Am Mittwoch wurde seine Power-Ballade „Amen“im Radio präsentiert. Eine Reihe anderer Länder schickt nach der ESC-Absage im Vorjahr neue Künstler an den Start. „Amen“sei nur auf den ersten Blick eine Beziehungsgeschichte, sagte der Österreicher mit philippinischen Wurzeln. „Aber für mich geht es vor allem um diesen inneren Kampf, den jeder kennt, mit den eigenen Stärken und Schwächen, der in eine helle Zukunft führt“. Der Sänger ist seinem heimischen Publikum als Gewinner einer Musical-Castingshow und als Teilnehmer der österreichischen Version von „Let’s Dance“bekannt.
Der britische Schauspieler Rupert Grint (32) hat die Dreharbeiten der „Harry Potter“Filme zeitweise als sehr fordernd in Erinnerung. „Es gab definitiv eine Zeit, in der es sich ziemlich einengend angefühlt hat“, sagte Grint, der 2020 zum ersten Mal Vater wurde. „Es war mühsam. Es ging gewissermaßen jeden Tag – für am Ende zehn Jahre.“Zugleich halte er die Zeit, in der er als Ron Weasley vor der Kamera stand, für eine tolle Erfahrung, betonte Grint. „Es war ein toller Ort, aber manchmal dachte ich definitiv, dass ich gern etwas anderes tun würde.“
Berlin – Auch wenn aktuell das kalte Märzwetter Stechmücken in die Winterquartiere auf Dachböden oder in Keller zurückgetrieben hat, sind sie in diesem Jahr bereits ausgeschwärmt. Das bestätigt Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg (Brandenburg), die im Februar schon etliche Exemplare in speziellen Fallen gefangen hat. „Mit steigenden Temperaturen werden sie aktiver. Wenn dazu noch viel Regen kommt, finden sie auch gleich die notwendigen feuchten Brutplätze für die Eiablage“, erklärt die Mückenexpertin.
Niederschlag wichtig
Vor allem dort, wo die Eier bereits vor dem Winter in den Boden gebracht wurden, sei der Niederschlag wichtig. „Regnet es dort in den nächsten Tagen, können wir Ende März, Anfang April mit den ersten neuen Mücken des Jahres rechnen.“Das betreffe auch die Ufer der Oder, sagt Werner. „Das vergangene Jahr war wie schon 2018 und 2019 im Allgemeinen zu trocken für Mücken, mit Ausnahme entlang der Oder. Dort hatten wir im Juni und Oktober erhöhte
Wasserstände auch in den angrenzenden Wiesen.“
Abgesehen von den lästigen und manchmal schmerzhaften Stichen bereitet Werner Sorge, dass einheimische Stechmücken offenbar zunehmend gefährliche Krankheitserreger übertragen. „Hätten wir keine Corona-Pandemie, würden wir mehr über die Zunahme an Fällen des WestNil-Fiebers reden“, konstatiert sie.
Erstmals 2019 hatte das Robert Koch-Institut (RKI) fünf in Deutschland erfolgte Infektionen mit dem ursprünglich aus Afrika stammenden Virus diagnostiziert, bestätigt Epidemiologin Christina Frank. „Im vergangenen Jahr wurden 20 Fälle des WestNil-Fiebers
gemeldet, darunter ein Todesfall. Wie 2019 waren Sachsen, Berlin und SachsenAnhalt betroffen.“
Dunkelziffer hoch
Die Dunkelziffer könnte weitaus höher sein, vermuten beide Wissenschaftlerinnen. Denn das Virus, das laut RKI durch Zugvögel eingeschleppt wurde, zeige bei Menschen teilweise gar keine oder nicht eindeutige Symptome. Diese könnten von leichter Übelkeit und Kopfschmerzen über Fieber bis hin zu neurologischen Schäden reichen, erläutert Werner. „Ich würde mich nicht wundern, wenn hinter den 20 Fällen etwa 1000 Infizierte stehen, von denen allerdings 80 Prozent von der Infektion nichts gemerkt haben dürften“, erklärt Frank. Nur einer von 100 Infizierten würde ein schweres Krankheitsbild entwickeln, sagt sie. Davon seien vor allem ältere Menschen betroffen. Sie vermutet, dass die Zahl der diagnostizierten Fälle weiter steigen wird, schon aufgrund des steigenden Bekanntheitsgrades des WestNil-Virus in Deutschland und der Sensibilisierung der Ärzte.
Die als Überträger dienenden Stechmücken saugen nach Auskunft der Biologin Werner Blut sowohl bei Vögeln, als auch bei anderen Wirbeltieren und dem Menschen. So könnten sie das Virus von Vögeln etwa auf Pferde oder Menschen übertragen.