Schlösser in nur 3 Sekunden geknackt
Dieb hat in Oldenburg mehr als 100 Fahrräder gestohlen
Oldenburg – Ein besonders dreister Fahrraddieb hat im Jahr 2019 mehr als 100 Räder in Oldenburg gestohlen. Oberkommissar Carsten Vogt erinnert sich gut an den Fall, bei dem der Täter die Schlösser der Räder in nur wenigen Sekunden knacken konnte.
„Wir haben damals immer wieder Fälle von Fahrraddiebstählen auf dem Gelände der Oldenburger Krankenhäuser festgestellt“, berichtet Vogt. Der Dieb habe es dabei vor allem auf teure E-Bikes abgesehen.
Die Tatorte seinen klug ausgewählt gewesen. „Denn wer sein Fahrrad an einem Krankenhaus abstellt, ist in der Regel nicht nur kurz weg“, sagt Vogt. Es habe sich in den meisten Fällen um die Räder von Mitarbeitern oder Besuchern gehandelt, die sich längere Zeit in den Krankenhäusern aufgehalten hätten, was dem Täter zusätzliche Sicherheit gegeben habe.
Kamera zeichnet Tat auf
„Zum Glück konnte eine Tat von einer Überwachungskamera aufgezeichnet werden, so dass wir wussten, wie der Täter aussieht“, erinnert sich Vogt. Noch am gleichen Tag, als die Aufnahmen ausgewertet worden seien, hätten Beamte den Mann in Oldenburg gesehen und kontrolliert.
Die weiteren Ermittlungen hätten dann ergeben, dass dem Mann 114 Fahrraddiebstähle zugeordnet werden konnten. „Im Dezember 2019 haben wir den Dieb dann festgenommen. In dem anschließenden Gerichtsverfahren ist der Mann, der damals in Oldenburg gelebt hat, schließlich zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden, nachdem er bereits ein halbes Jahr in Untersuchungshaft gesessen hat“, berichtet Vogt. Der durch die Diebstähle verursachte Schaden habe insgesamt mehr als 300000 Euro betragen.
Warum der Mann so viele Räder stehlen konnte, bevor er überführt wurde, erklärt der Ober Oberkommissar auf zweierlei Weise. „Zum einen wussten wir zu Beginn der Ermittlungen nicht, wer der Mann ist, weshalb sich die Suche als schwierig erwiesen hat. Das hat sich erst mit den Aufnahmen der Videoüberwachung geändert.“
Täter nicht aufgefallen
Darüber hinaus sei der Mann während der Taten nicht als Dieb aufgefallen. „Das lässt sich dadurch erklären, dass der Täter so schnell gearbeitet hat. Für Außenstehende hat es so gewirkt als ob ein Mann sein Fahrrad aufschließt. Der Verdacht, dass es sich um einen professionellen Fahrraddieb handelt, ist deshalb nicht aufgekommen.