Das Leben und Wirken von Anton Ludwig Dietrich Alexander Klingenberg
Oldenburg/lr – Anton Ludwig Dietrich Alexander Klingenberg (1840-1924) war ein Kind der Region. Er wuchs als eines von sechs Kindern im ostfriesischen Wittmund auf. Er besuchte das Gymnasium in Jever und machte ab 1856 eine Maurerlehre. Anschließend studierte er ab 1859 an der Universität München. Danach leitete er als Bauführer den Bau der Stadtkirche Rotenburg. Anschließend unternahm er Studienreisen. Im Lauf der Zeit entwickelte er eine Vorliebe für mittelalterliche Stilelemente unter Verwendung von Back- und Sandstein, glasierten Mauersteinen und ornamentalem Beiwerk. Von 1871 bis 1874 errichtete er eine Reihe von Wohnhäusern und Amtsgebäuden im Marinehafen Wilhelmshaven. 1875 zog er nach Oldenburg. Neben Wohnhausbauten leitete er
nach den modifizierten Plänen seines Bruders Ernst den Umbau der Lambertikirche, bei dem der Hauptturm in neugotischem Stil errichtet wurde, der später teilweise wieder abgebrochen wurde. Zu seinen architektonischen Hinterlassenschaften zählen
u.a. der Oldenburger Hauptbahnhof das Alte Kurhaus in Bad Zwischenahn (1874), das Offizierskasino in Rostrup, das Wittmunder Kreishaus (1901) sowie das Gerichtsgebäude Domsheide in Bremen (1895) oder das Provinziallandeshaus in Münster (1898/1901). Auch
der 1874 erbaute Marktbrunnen vor dem Rathaus stammt von ihm. Er wurde 1902 wieder abgetragen, um an seiner Stelle einen großen ebenfalls nicht mehr vorhandenen Kandelaber zu errichten.
Er gehörte zu den Mitbegründern des Oldenburger
Kunstgewerbemuseums. Der geschäftliche Erfolg ermöglichte ihm den Erwerb eines großen Besitzes in Elmendorf am Zwischenahner Meer, wo er bis zu seinem Tode lebte. In Kreyenbrück erinnern eine Straße und ein nach ihm benannter Platz an ihn.