Viel Getöse und oft wenig dahinter
Von 18 Umluft-Modellen beseitigen nur fünf Fett und Gerüche insgesamt gut
Berlin/TD – Wenn Fisch in der Pfanne brutzelt oder Zwiebeln im Topf anbraten, riecht die Wohnung hinterher wie eine Frittenbude. Außerdem setzt sich Fettdunst auf die Möbel. Einmal angetrocknet, lässt er sich nur schwer entfernen – bester Nährboden für Bakterien. Dunstabzugshauben sollen das verhindern, indem sie Fett und Gerüche auffangen.
Die Stiftung Warentest hat 18 Modelle geprüft, von der einfachen Unterbauhaube für 56 Euro über Kaminhauben mit horizontalem Schirm von Miele und Siemens bis hin zur 2640 Euro teuren Kopffreihaube von Berbel. Der Dunstabzugshauben-Test offenbart, welche Geräte frische Luft in die Küche bringen – und welche gerade mal das Kochfeld beleuchten. Die Noten reichen von gut bis mangelhaft.
Umluft geht überall
Alle geprüften Abzugshauben funktionieren sowohl im Abluft- als auch im Umluftbetrieb. Geprüft haben die Tester nur Umluft. Das Prinzip: Ein Gebläse saugt den Kochwrasen an, führt ihn durch Fettund Geruchsfilter und pustet danach die gereinigte Luft in den Raum zurück. Auf diese Weise lassen sich die Hauben in jeder Küche betreiben. Umbauten sind nicht erforderlich.
Abluft braucht Öffnung
Im Abluftbetrieb dagegen leitet das Gebläse den Dunst ins Freie. Vom Mief der Frittenbude bleibt so gut wie nichts übrig. Dafür braucht die Dunstabzugshaube einen runden, etwa 15 Zentimeter großen Durchbruch durch die Außenwand oder einen Zugang zu einem Schornstein. Weder für Mieter noch für viele Eigentümer sind solche Bauarbeiten eine Option. Zudem muss der Schornsteinfeger in Wohnungen mit Kamin oder Ofen prüfen, ob genug frische Luft nachströmt.
Dünne und dicke Filter
Im Labor tropften die Tester Öl und Wasser in einen heißen Topf und maßen anschließend, wie viel davon im Fettfilter landete. Die besten Dunstabzugshauben mit engmaschigen, viellagigen Filtern sammelten bis zu 90 Prozent. Hauben mit dünneren und kleineren Filtern kamen teilweise
nicht einmal auf 40 Prozent.
Gerüche kaum entfernt
Gerüche sollten die Hauben mittels Aktivkohlefiltern entfernen, die Geruchsmoleküle binden. Das klappte aber im Test oft noch schlechter als die Fettbeseitigung. Auf höchster Stufe sind 11 der 18
Hauben in diesem Punkt mangelhaft. Manche entfernten fast keinen Mief. Ihre Filter enthalten nur wenige Krümel Aktivkohle – kein Wunder, dass sich dort kaum Geruchsmoleküle ablagern, meinen die Warentester.
Kosten für neue Filter
Irgendwann ist selbst der größte Aktivkohlevorrat gesättigt und nimmt keinen Mief mehr auf. Umlufthauben brauchen daher regelmäßig neue Geruchsfilter. Berbel verkauft den Nachfüllpack Aktivkohle für 71 Euro. Je nach Nutzung reicht das für zwei bis drei Jahre. Viele Umlufthauben brauchen früher einen Filterwechsel. Miele etwa nach sechs Monaten, der Filter kostet 83 Euro. Amica will schon nach zwei Monaten einen neuen für 35 Euro. Das sind