VfL lässt zu viele Chancen liegen
Oldenburgerinnen verlieren bei Neckarsulmer Sportunion mit 29:34
Oldenburg/Neckarsulm – Niels Bötel war hin- und hergerissen. Einerseits war es für den Trainer des HandballBundesligisten VfL Oldenburg „schon schön, wenn man mit vielen kaputten Mädels nach einer langen Auswärtsfahrt hier noch so ein enges Spiel bestreitet“. Andererseits ärgerte sich der 33-Jährige über die vermeidbare 29:34-Niederlage am Samstagabend bei der Neckarsulmer Sportunion, die auf Platz vier steht und eine starke Saison spielt. Bötel: „Dass wir die klarsten Chancen nicht nutzen, ist das Einzige, was wir uns vorwerfen können. Es ist ärgerlich, dass man mit fünf Toren verliert, aber reihenweise Chancen vergibt.“
Taktischer Kniff
Nur drei Tage nach dem hart erkämpften 25:24-Heimso
sieg gegen die HSG Bad Wildungen versuchte der VfLTrainer, den Favoriten aus Baden-Württemberg mit einem taktischen Kniff zu überraschen. Bötel bot in Marie Steffen und Natacha Buhl gleich zwei Kreisläuferinnen in der Startformation auf und brachte in der Vorwärtsbewegung konsequent eine siebte Feldspielerin. Diese Idee klappte zunächst so gut, dass es nach 24 Minuten 13:13 stand – dann leistete sich der VfL jedoch
eine Schwächephase zum falschen Zeitpunkt. Bis zur Pause lagen die Oldenburgerinnen bereits mit 15:18 hinten, nur zehn Minuten nach der Pause war es bereits ein Sieben-ToreRückstand (16:23).
Mitte des zweiten Durchgangs kamen die Gäste zwar noch einmal zurück ins Spiel und verkürzten auf 22:26 (47.), näher kamen sie in der Schlussphase aber nicht mehr heran.
„Wenn man uns vorher gesagt hätte, dass wir das Spiel lange offen gestalten, hätte ich das gern angenommen. Letztlich war sogar viel mehr drin als gedacht. „Ich bin stolz auf die Mädels, dass sie bis zum Ende gefightet haben“, resümierte Bötel.
Carstensen treffsicher
Beste Werferin auf Oldenburger Seite war Merle Carstensen mit sieben Treffern. Auch Toni-Luisa Reinemann mit sechs Toren und Nationalspielerin Jenny Behrend mit fünf Treffern stemmten sich gegen die Niederlage. Die Gastgeberinnen hatten in Irene Espinola Perez (neun Tore) die überragende Spielerin auf der Platte.
Die VfL-Frauen haben nun etwas Zeit, neue Kräfte zu sammeln, bevor es am 24. März (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel in der kleinen EWEArena gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten weitergeht.