„Birkenau“-Zyklus für Nationalgalerie Berlin
Gerhard Richter stellt über 100 Werke zur Verfügung – Einer der wichtigsten Gegenwartskünstler
Berlin – Mit den vier Werken des „Birkenau“-Zyklus kann die Nationalgalerie Berlin künftig eine wichtige Serie des Malers Gerhard Richter in ihren Häusern präsentieren. Die gerade noch in New York gezeigte Leihgabe des 89-Jährigen wurde am Montag in Berlin vorgestellt. Insgesamt soll die Nationalgalerie mehr als 100 Arbeiten des Malers erhalten.
Richter wird im Ranking des „Kunstkompass“seit 17 Jahren als weltweit wichtigster Künstler geführt. Die Arbeiten des in Köln lebenden Dresdners zählen entsprechend zu den international teuersten Werken eines Gegenwartskünstlers.
Die „Birkenau“-Arbeiten werden zusammen mit der aus 2019 stammenden vierteiligen Arbeit „Grauer Spiegel“bis September in der Alten Nationalgalerie gezeigt. Der
soll anschließend noch zu einer in Japan geplanten Richter-Schau gehen.
Die Nationalgalerie hatte Richter zu seinem 80. Geburtstag mit einer umfassenden Werkschau geehrt. Die Ausstellung ist mit 380 000 Besuchern bis heute die erfolgreichste Einzelausstellung eines lebenden Künstlers in Deutschland.
In der Alten Nationalgalerie hingen – ebenfalls im Schinkelsaal mit seinen markanten
Oberlichtern – bereits Arbeiten aus dem berühmten Zyklus Richters von 1988 mit malerischen Umsetzungen von Fotos zur Geschichte der terroristischen Rote-ArmeeFraktion und ihrer führenden Köpfe.
Wie bei der aus 15 Gemälden bestehenden RAF-Serie „18. Oktober 1977“hat Richter auch beim „Birkenau“-Zyklus zunächst Fotos in unscharf wirkende Gemälde übertragen. Ausgangspunkt bei „BirZyklus kenau“sind vier SchwarzWeiß-Fotografien, die Insassen des Konzentrationslagers aufgenommen hatten und die 1944 aus dem KZ geschmuggelt worden waren. Die jeweils 2,60 mal 2,00 Meter großen Werke überzog Richter dann mit mehreren ineinander übergreifenden Farbaufträgen. Durch die Farbverläufe ist vom ursprünglichen Motiv nichts mehr erkennbar.