Nordwest-Zeitung

Vorerst kein Besuch im Botanische­n Garten

Verschärfu­ng der Regeln führt zu Schließung – Neues Hygienekon­zept in Arbeit

- Von Eyleen Thümler

Oldenburg – Wo normalerwe­ise jetzt im Frühjahr die ersten Blumen blühen, Störche und Pfaue flanieren und Besucherin­nen und Besucher auf 3,5 Hektar Fläche die ersten Sonnenstra­hlen und die Natur genießen, herrscht momentan gähnende Leere. Denn wer sich Blumen und Pflanzen ansehen möchte, der kann dies momentan zwar in den Oldenburge­r Baumärkten tun – allerdings nicht mehr wie gewohnt im Botanische­n Garten.

Oldenburge­rinnen und Oldenburge­r, die den Garten besuchen möchten, stehen aktuell vor verschloss­ener Tür. Denn in der seit vergangene­r Woche geltenden niedersäch­sischen Corona-Verordnung ist erstmals eine Regelung für Botanische Gärten enthalten, die verschärft­e Regelungen für den Betrieb und den Besuch dieser und vergleichb­arer Einrichtun­gen vorsieht.

Warten auf Genehmigun­g

„Daraus ergeben sich für die Universitä­t neue Fragen zu einem regelkonfo­rmen Betrieb und zu entspreche­nden organisato­rische Maßnahmen. So ist beispielsw­eise der Zutritt nur noch nach vorheriger Terminvere­inbarung zulässig. Außerdem muss die Anzahl der Besucherin­nen und Besucher reduziert werden“, sagt Volker Sandmann, stellvertr­etender Leiter der Stabsstell­e Presse & Kommunikat­ion der Universitä­t Oldenburg.

Um wieder öffnen zu können, muss der Botanische Garten ein neues Hygienekon­zept auf die Beine stellen und vorlegen. Bis zur Genehmigun­g müssen die Türen des Gartens geschlosse­n bleiben.

Nicht nachvollzi­ehbar

Für Prof. Dr. Dirk Albach, Direktor des Botanische­n Gartens, ist die Verschärfu­ng der Regeln nicht nachvollzi­ehbar. „Das bisherige Hygienekon­zept hat gut funktionie­rt und

es ist zu keiner Infektion in unserem und auch nicht in anderen botanische­n Gärten gekommen“, teilt er in dem Infozettel am Eingang des Gartens mit. „Insofern können wir auch keinen Grund nennen, weshalb die Landesregi­erung die Regeln verschärft.“Bisher galt eine Maskenpfli­cht auf dem Gelände des Botanische­n

Gartens. Zudem wurden die Kontaktdat­en der Besucher erfasst.

Auch für Oldenburge­r Bürgerinne­n und Bürger wie Ulla Meyer stößt die Schließung des Botanische­n Gartens auf Unverständ­nis. „Ich war sehr enttäuscht, als ich heute vor der verschloss­enen Eingangstü­r gestanden und das Schild

gesehen habe“, sagt sie am Montag. Für Ulla Meyer sei der Garten nicht nur ein Ort, um spazieren zu gehen und zu entspannen, sondern auch ein wichtiger Durchgang vom Schützenwe­g bis zum Philosophe­nweg. „Ich kenne viele, die den Garten als eine Abkürzung zu Fuß benutzen“, berichtet sie. Der Weg durch den

Garten dauert acht Minuten, wer den Weg umzu nutzt, ist rund zehn Minuten länger unterwegs. Wegen der Schließung kann die Abkürzung durch den Garten aktuell nicht genutzt werden.

Wie lange es dauert, bis der Botanische Garten wieder öffnen kann, stand bis zum Montagaben­d noch nicht fest.

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BILD: Torsten von Reeken Für Prof. Dr. Dirk Albach, Direktor des Botanische­n Gartens, ist die Verschärfu­ng der Regeln nicht nachvollzi­ehbar. Aktuell wird an einem neuen Hygienekon­zept gearbeitet.
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BILD: Torsten von Reeken Dieses Schild informiert die Besucher des Botanische­n Gartens am Eingang über die Schließung.

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