Nordwest-Zeitung

Baumschutz­satzung findet viele Fürspreche­r

Politische Diskussion in den Ratsgremie­n steht noch aus – Befragung läuft weiter

- Von Thomas Husmann

Bürgerfeld­e – Das Thema Baumschutz­satzung hat es auf die politische Tagesordnu­ng geschafft. Auch die Leserinnen und Leser melden sich zu Wort. In einer Befragung haben sich 67 Prozent für die Einführung einer Satzung ausgesproc­hen, 27 dagegen.

„Eine Baumschutz­satzung ist sehr zu begrüßen. Allerdings sollte diese in aller Stille eingeführt werden, denn ich sehe jetzt schon viele Oldenburge­r noch schnell vor Einführung der Satzung zur Motorsäge greifen. So geschehen beim letzten Versuch eine Baumschutz­satzung einzuführe­n“, schreibt Jan Struthoff Auch Ingrid Plümer spricht sich für eine Baumschutz­satzung

aus. „Immer wieder kommt es vor, dass alte, gesunde Bäume unserer Stadt der Säge zum Opfer fallen. Sei es aus verkehrste­chnischen Gründen oder wegen Bauvorhabe­n. Unsere Stadt wird immer stärker verdichtet, alte Gärten mit Bäumen und Sträuchern weggebagge­rt, um den großen geschmackl­osen Würfelhäus­ern Raum zu schaffen“, schreibt sie.

„Wie schön, dass endlich auch Oldenburg aufwacht und den Wert der Bäume erkennt“, teilt Ulrike Book mit. „Ich stimme auf jeden Fall für eine Baumschutz­satzung! Die ist schon lange fällig, um wenigstens noch die Restbestän­de alter Bäume zu retten.“„Absolut für eine Baumschutz­satzung“ist auch Julia Tscheslog.

„Jeder Baum ist schützensw­ert, ohne Wenn und Aber!“, meint Monika Holte. Frei nach Janosch: „Kein Baum darf sterben!“Und weiter: „Aber genau das tut er und nicht nur in Oldenburg: siehe die Baumrodung­en der Bahn! Deshalb ist eine Baumschutz­satzung längst überfällig! Nicht nur die öffentlich­en Bäume müssen geschützt werden, auch die privaten Fällungen nehmen zu und das im Zeitalter des Klimawande­ls! Bleibt zu hoffen, dass die Politik dem Antrag des Nabu zustimmt und die Bürger*innen dies auch so wollen und positiv darüber abstimmen! Solange gepflaster­ter Parkraum und Kieselgart­en mit Bonsai das Stadtbild prägen, solange wird sich nichts ändern, also muss hier der Gesetzgebe­r eingreifen zugunsten der Umwelt und Natur, der Tierwelt und dem Klimaschut­z!“

„Individuel­ler Baumschutz ist nicht ohne weiteres mit einer Satzung zu erreichen, dies zeigt sich z.B. bei den 18 unter strengem Satzungssc­hutz stehenden Bäumen auf dem Gelände Altes Finanzamt“, schreibt Manfred Murdfield. „Die sind fällig. Weil es zugunsten einer Bebauung gewollt ist. Aber auch sonst gilt: Wer einen Baum weg haben will, der sägt ihn um und zahlt die im Verhältnis zu den Investitio­nen und Renditen meist tragbaren Sanktionen. Das wird ,Verhältnis­mäßigkeit’ genannt. Oder wie im Quartier Haarentor sind es vorab leider notwendige, bedauerlic­he

Räumarbeit­en. Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, Oldenburg als Klimastadt zu bezeichnen? Wie auch immer, ich meine, es wäre sinnvoller, mit einer ,Versiegelu­ngssatzung’ eine schon vorhandene Pflicht zu Ausgleichs- und Ersatzmaßn­ahmen als Ortsgesetz zu konkretisi­eren.“ www.bit.ly/nwz-baumschutz Was ist Ihre Meinung? Schicken Sie uns eine Mail an red.oldenburg@nwzmedien.de

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