Nordwest-Zeitung

Getreide gestohlen: Großprozes­s in Oldenburg

- Von Franz-Josef Höffmann

Friesoythe/Garrel/Essen/Oldenburg – Der Mammutproz­ess gegen sieben Angeklagte um einen groß angelegten Getreide-Diebstahl mit einem Schaden in Millionenh­öhe findet in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg statt. Das bestätigte am Montag das Oldenburge­r Landgerich­t. Selbst der größte Sitzungssa­al des Landgerich­tes ist in der Corona-Zeit zu beengt für dieses Mammutverf­ahren. Der Prozessauf­takt ist auf den 24. März terminiert.

Angeklagt sind sieben Personen im Alter zwischen 26 und 73 Jahren – vier Mitarbeite­r der geschädigt­en Futtermitt­elfirma aus Garrel und drei Mitglieder einer Zirkusfami­lie aus Friesoythe (Kreis Cloppenbur­g), darunter der 73-jährige Chef des Zirkus. Die Angeklagte­n sollen in der Zeit von Januar 2018 bis zum August vorigen Jahres in der Zweigstell­e der Garreler Firma Futtermitt­elwerk von Fleming und Wendeln in Essen Tausende Tonnen Getreide gestohlen haben.

Die vier angeklagte­n Mitarbeite­r der Garreler Firma hatten Insiderwis­sen und steckten laut Anklage mit den drei Mitglieder­n der Friesoythe­r Zirkusfami­lie unter einer Decke. Der Schaden beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro. Die angeklagte­n Mitglieder der Zirkusfami­lie sollen die Lastwagen nachts in die Entladehal­le gefahren haben, wo sie dann von den angeklagte­n Mitarbeite­rn der Firma beladen worden sein sollen.

Insgesamt 510 Taten sind angeklagt. Die Anklagesch­rift umfasst 183 Seiten. Rund 20 Verhandlun­gstage sind vorerst anberaumt.

Wie lange das Mammutverf­ahren tatsächlic­h dauert, hängt davon ab, ob die Angeklagte­n ein Geständnis ablegen oder nicht.

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