Getreide gestohlen: Großprozess in Oldenburg
Friesoythe/Garrel/Essen/Oldenburg – Der Mammutprozess gegen sieben Angeklagte um einen groß angelegten Getreide-Diebstahl mit einem Schaden in Millionenhöhe findet in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg statt. Das bestätigte am Montag das Oldenburger Landgericht. Selbst der größte Sitzungssaal des Landgerichtes ist in der Corona-Zeit zu beengt für dieses Mammutverfahren. Der Prozessauftakt ist auf den 24. März terminiert.
Angeklagt sind sieben Personen im Alter zwischen 26 und 73 Jahren – vier Mitarbeiter der geschädigten Futtermittelfirma aus Garrel und drei Mitglieder einer Zirkusfamilie aus Friesoythe (Kreis Cloppenburg), darunter der 73-jährige Chef des Zirkus. Die Angeklagten sollen in der Zeit von Januar 2018 bis zum August vorigen Jahres in der Zweigstelle der Garreler Firma Futtermittelwerk von Fleming und Wendeln in Essen Tausende Tonnen Getreide gestohlen haben.
Die vier angeklagten Mitarbeiter der Garreler Firma hatten Insiderwissen und steckten laut Anklage mit den drei Mitgliedern der Friesoyther Zirkusfamilie unter einer Decke. Der Schaden beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro. Die angeklagten Mitglieder der Zirkusfamilie sollen die Lastwagen nachts in die Entladehalle gefahren haben, wo sie dann von den angeklagten Mitarbeitern der Firma beladen worden sein sollen.
Insgesamt 510 Taten sind angeklagt. Die Anklageschrift umfasst 183 Seiten. Rund 20 Verhandlungstage sind vorerst anberaumt.
Wie lange das Mammutverfahren tatsächlich dauert, hängt davon ab, ob die Angeklagten ein Geständnis ablegen oder nicht.