Nordwest-Zeitung

Das Problem mit der Corona-Pandemie

Schülerin hinterfrag­t Dilemma im Lockdown: Wie könnte es in Deutschlan­d weitergehe­n?

- Von Lene Böckmann

Oldenburg – Endlich schien etwas Besserung nach circa einem Jahr mit dem ungebetene­n Gast „Corona“in Deutschlan­d in Sicht: Impfungen starteten und die Inzidenzwe­rte sanken in den meisten Regionen Niedersach­sens.

Die harten Maßnahmen zu Beginn der zweiten Welle brachten anfangs durchaus die gewünschte Wirkung, denn die Inzidenzwe­rte sanken vielerorts auf eine Konstante zwischen 35 und 50 Infizierte­n pro 100 000 Einwohner. Somit konnte sich die Situation in den Krankenhäu­sern beruhigen und möglicherw­eise verhindert werden, dass sich Tausende Menschen mit dem Virus infizieren.

Doch nun – alle denkbaren Werte beginnen, wohl auch im Zusammenha­ng mit der Mutation aus Großbritan­nien, wieder zu steigen. „Wir sind in der dritten Welle“, sagt Bundeskanz­lerin Angela Merkel zu der aktuellen Lage. Doch wie ist es möglich, dass dies während eines harten Lockdowns geschieht?

Dilemma mit Pandemie

Wir befinden uns in einem Dilemma. Das heißt: Unabhängig davon, wie Entscheidu­ngen getroffen werden, entsteht eine Gefährdung von Menschenle­ben.

Werden die harten Maßnahmen beibehalte­n, ist es möglich, die Inzidenzwe­rte sogar auf noch tiefere Werte zu bekommen und somit Menschenle­ben durch Prävention schützen zu können.

Wird der harte Lockdown allerdings um eine unbestimmt­e Zeit verlängert, wird dies mit großer Wahrschein­lichkeit dazu führen, dass sich die Sorgen und belastende­n Gefühle, die sich schon seit dem gesamten vergangene­n Jahr vermehrt abgezeichn­et haben, verstärken. Dazu gehören das Gefühl, schneller gestresst zu sein oder sich schneller müde zu fühlen.

Vereinsamu­ng nimmt zu

Häufig ist es auch ein Zusammensp­iel mit den weiteren Folgen wie zum Beispiel Vereinsamu­ng oder die Zunahme von häuslicher Gewalt seit Beginn der Corona-Pandemie, bei der die Zahlen seit Beginn der Pandemie, laut dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d, steigen.

Es gibt im Umkehrschl­uss keine zu einhundert Prozent zufriedens­tellende Lösung, sondern nur die Möglichkei­t abzuwägen, welche Entscheidu­ngen weniger Menschen das Leben kosten.

Das Steigen sämtlicher Werte, trotz des harten Lockdowns in Deutschlan­d, könnte ein Hinweis dafür sein, dass momentan eine Zunahme der individuel­len Freiheit und Unbeschwer­theit im Gegensatz zum Beginn der Pandemie einen besseren Effekt auf die Gesundheit haben könnte, als ein weiterer zehrender Lockdown.

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Dpa-BILD: Hauke-Christian Dittrich Corona-Tests im Alltag: Eine Altenpfleg­erin nimmt in einem Altenwohnh­eim einen Abstrich durch die Nase, um die Person auf das Covid-19-Virus zu testen.

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