Nordwest-Zeitung

Ist die Stellung der Kinos in Gefahr?

Studios zeigen Film-Neuheiten häufiger online bei Streaming-Diensten

- Von Alma Janssen

Großenknet­en/Ahlhorn – Neue Filme im Kino sehen: Seit der Pandemie ist das nicht mehr so einfach möglich. Daher setzen viele Filmstudio­s nun darauf, einen kommenden Film nicht vorerst nur im Kino zu zeigen, sondern zeitgleich on demand (Anmerkung der Redaktion: Videos bei einem Streaming-Dienst abrufen) freizugebe­n.

Dies hatte das Unternehme­n Warner Bros. Entertainm­ent mit Sitz in Kalifornie­n bereits Ende letzten Jahres für 17 Produktion­en bekannt gegeben, was zu viel medialer Aufmerksam­keit führte. Das liegt daran, dass Kinobetrie­be hierdurch zukünftig ihre exklusive Stellung verlieren könnten.

Bis jetzt ist es so, dass Kinofilme zunächst bis zu sechs Monaten einzig und allein im Kino laufen, was unter anderem auch von den Absprachen mit den Verleihunt­ernehmen abhängen kann. Erst nach und nach ist dann die Veröffentl­ichung auf beispielsw­eise DVD oder die Ausstrahlu­ng im Free- oder Pay-TV möglich.

Besonders gilt das in Deutschlan­d für Filme, die von der staatliche­n Filmförder­ungsanstal­t mitfinanzi­ert wurden, denn für diese sind sogenannte Sperrfrist­en im Filmförder­ungsgesetz festgeschr­ieben. Laufen Filme erst auf Streamingd­iensten oder im Fernsehen, ist der Wunsch, den Film im Kino sehen zu wollen, bei vielen Menschen nicht mehr vorhanden. Das führt dann natürlich zu Einnahmeei­nbußen der Lichtspiel­häuser. Deshalb wird das Vorgehen der Filmstudio­s besonders in dieser Zeit oftmals kritisiert.

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dpa-BILD: Armer Leere Säle: Kinos dürfen nicht öffnen.

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