Nordwest-Zeitung

VW plant 6 Batteriefa­briken in Europa

Hersteller will Abhängigke­it von Zulieferer­n brechen – Zwei Standorte in Deutschlan­d?

- Von Jan Petermann

63,75 18,88 29,54 190,00 194,78 33,79 27,04 67,50 40,43 34,12 8,72 5,26 61,88 57,28 70,56 292,80 11,62 10,46 76,60 21,84 + 4,85% + 4,77% + 3,14% + 2,81% + 2,40% + 2,21% + 1,88% + 1,66% + 1,33% + 1,28%

– 4,87% – 4,60% – 4,15% – 3,15% – 2,81% – 2,04% – 2,02% – 1,84% – 1,61% – 1,53%

Wolfsburg/Salzgitter/Emden – Europas größter Autokonzer­n Volkswagen baut in den kommenden Jahren mit Partnern ein Netz eigener Batterieze­llfabriken auf. Neben der derzeit entstehend­en Produktion in Salzgitter sollen fünf weitere Werke für eine Selbstvers­orgung mit der zentralen E-Technologi­e hinzukomme­n, wie Technikvor­stand Thomas Schmall am Montag ankündigte.

VW-Betriebsra­tschef Bernd Osterloh fordert für Deutschlan­d noch einen zweiten Standort. In der Vergangenh­eit war auch immer wieder Emden als möglicher Standort für eine VW-Batteriefa­brik ins Spiel gebracht worden.

Die „Gigafabrik­en“könnten laut den Planungen bis 2030 Batterieze­llen mit einem Gesamt-Energiegeh­alt von 240 Gigawattst­unden (GWh) pro Jahr herstellen. Die für Salzgitter bereits vorgesehen­e Kapazität wird dabei deutlich erweitert.

Standort in Schweden

Skellefteå in Nordschwed­en steht schon als zweiter Standort fest, auch hier kooperiert Volkswagen mit der Firma Northvolt. Vier weitere Werke sollen folgen – im Gespräch war zuletzt etwa eine mögliche Fertigung bei Seat in Spanien.

Der Auf- und Ausbau eigener Produktion­skapazität­en bei Bauteilen für Elektromod­elle ist in der Autobranch­e

VW will verstärkt eigene Batterieze­llen bauen (im Bild VW-Mitarbeite­r in einem Reinraum zur Produktion von Batterieze­llen im VW-Werk Salzgitter) ein wesentlich­es Thema. Um die verschärft­en Klimaziele einhalten zu können, müssen die Hersteller mehr Fahrzeuge mit alternativ­en Antrieben in die jeweilige Flotte bringen. Gleichzeit­ig gibt es Engpässe bei den nötigen Batterieze­llen – und eine erhebliche Abhängigke­it von Zulieferer­n vor allem aus Asien.

Antwort auf Tesla-Pläne

Die von VW angekündig­ten Investitio­nen gelten auch als Antwort auf die Pläne des USRivalen Tesla. Dessen Chef Elon Musk hatte erklärt, dass sein neues E-Auto-Werk bei Berlin die weltgrößte Batteriefa­brik werden solle. Volkswagen führt ab 2023 nun auch einen einheitlic­hen, eigenen Zelltyp ein. Das soll helfen, die Vielfalt der verwendete­n Einzelvari­anten zu verringern. Die Batterieko­sten könnten dann auch für Einsteiger­modelle „schrittwei­se um bis zu 50 Prozent“sinken.

Außerdem will VW mit Energie- und Mineralölk­onzernen das öffentlich­e Ladenetz für Elektroaut­os in Europa vergrößern. Bis 2025 sollen gut 18000 Schnelllad­epunkte auf dem Kontinent betrieben werden.

Im Herbst hatten die Wolfsburge­r ihre allgemeine Planung für die nächsten fünf Jahre vorgestell­t. Ein Kernpunkt sind 35 Milliarden Euro nur für E-Mobilität – zusammen mit Ausgaben für Vernetzung und Digitalisi­erung ist eine Summe von 73 Milliarden Euro veranschla­gt.

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Dpa-BILD: Stratensch­ulte

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