Große Zukunft für kleine Heime
Der Markt für Minihäuser wächst seit Jahren rasant
Green Living Space: Auf rund 80 Quadratmetern bietet das Tiny House im Ikea-Stil kompakten Wohn- und Nutzraum mit allem, was dazu gehört. Bad, Küche und separates WC gehören ebenfalls dazu.
In den USA ist das viel mehr als ein Lebensstil: Es ist eine Bewegung. Statt großer Wohnung, wollen es inzwischen auch in Deutschland immer mehr kompakter, gemütlicher und vor allem nachhaltiger. Die Rede ist von Mikrohäusern, auf Neudeutsch Tiny House genannt. Sicher für viele noch unbekannt, doch auf Google suchen monatlich bereits 165 000 nach diesem Begriff.
Bewussterer Lebensstil
Sie sind innen schnuckelig und sehen genau so von außen aus. Auf Mini-Raum gibt es bei entsprechender Planung erstaunlich viel Komfort, größtmögliche Intimität sowieso. Daher sind solche Wohnkonzepte natürlich nicht für jeden auf einen längeren Zeitraum geeignet. Doch wer sich damit anfreunden kann, genießt schnell die Vorteile, wird diese moderne und betont umweltfreundliche Wohnform innig lieben. Ein außergewöhnliches Design
gehört ebenfalls immer dazu. Die Wohnungsverkleinerung führt nicht nur zu Einsparungen beim Einsatz von Heizenergie und Strom. Immer wieder zeigen Studien auch, dass die neue Situation bei den Bewohnern regelmäßig ihre Lebensgewohnheiten in vielen Alltagsbereichen grundsätzlich positiv verändert. Ein insgesamt bewussterer Lebensstil gehört dazu, Ernährung inklusive. Das zeigen ebenfalls die Ergebnisse der ersten Tiny House Marktstudie in Deutschland. So gaben 83 Prozent der befragten Hersteller solcher „Häuschen“an, dass eine Reduzierung auf das Wesentliche der wichtigste Beweggrund für den Kauf ist. Überraschend auch, dass die Mehrzahl der Interessenten und späteren Besitzer nicht etwa in jungen Jahren sondern im Alter von 46 bis 55 ihr Tiny House Projekt umsetzen.
Mit Garten auf dem Dach
Mini-Wohnkonzepte werden inzwischen von vielen produziert. Angebot und Nachfrage haben sich in
Deutschland in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Die Modelle sind erfreulich unterschiedlich. Los geht es meist bei zehn Quadratmetern. Selbst dann sind Bad, Küche und WC kein Problem. Manche werden komplett aus Beton gebaut, andere setzen auf Holz oder recyceltes Material. Ausstattung nach modernsten Gesichtspunkten sorgt für Praktikabilität, vielfältige Ausgestaltungsideen garantieren ein hohes Maß an Individualität. Ein ganz besonders gelungenes Mini-Haus ist „Green Living Space“. Hier haben sich mehrere Profis ihrer Branche zusammengetan – von Ikea Deutschland, Schwörer Haus und Gira bis Vaillant. Es bietet kompaktes Wohnen mit eigenem Garten und Sonnendeck auf dem Dach. Wichtig war den Ideengebern neben dem gesunden Leben in den eigenen vier Wänden auch vernetztes Arbeiten wo und wann man will. Der große Raum ähnelt einer Loftwohnung. In der Mitte befindet sich die Versorgungstechnik für Küche, Waschmaschine, Bad und WC.