Polizei geht bei brutaler Tat von Mordmotiv aus
31-Jähriger soll Bernerin erstochen haben – Tatverdächtiger gesteht beim Notruf
Berne – Es soll Mord und nicht Totschlag gewesen sein: Im Fall der 30-jährigen Frau aus Berne (Wesermarsch), die in der Nacht auf vergangenen Samstag in einer Wohnung in Berne getötet wurde, konkretisiert die Polizei am Montag: „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand hat der Täter mit Mordmotiven gehandelt“, so eine Sprecherin der Polizei.
■ eine Frage des Motivs
Bei der Tötung eines Menschen wird unterschieden zwischen Mord und Totschlag. Bei beiden handelt der Täter vorsätzlich. Vorsatz liegt vor, wenn der Täter wollte, dass die Person stirbt, ihm bewusst war, dass das Opfer sterben wird oder er billigend in Kauf genommen hat, dass sein Opfer stirbt. Für einen Mord müssen die so genannten Mordmerkmale erfüllt sein. Und die liegen bei der Motivation des Täters für seine Tat: Handelte er aus Mordlust, niederen Beweggründen, Habgier, zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs, heimtückisch, besonders grausam oder um eine andere Straftat zu verdecken? Dann sind Mordmerkmale erfüllt. Liegt kein Mordmerkmal vor, war die vorsätzliche Tat Totschlag.
■ Die Ermittlungen
Unmittelbar nach der Tat in Berne hatte die Polizei von Ermittlungen wegen Mordes berichtet und geht bei dem dringend tatverdächtigen 31-jährigem Berner auch weiter von einem Handeln mit Mordmotiv aus. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt.
Das Ergebnis der Obduktion des Opfers stehe noch aus und werde in die Ermittlungsarbeit der Polizei eingehen. „Nach Abschluss unserer polizeilichen Ermittlungen übergeben wir alles an die Staatsanwaltschaft, die dann über die Anklageerhebung entscheidet“, so eine Polizeisprecherin. Nochmals bestätigt hat die Polizei, dass das Opfer beim Eintreffen der Rettungskräfte in der Wohnung des Täters bereits tot war und der Notarzt nur noch den Tod der Bernerin feststellen konnte.
■ Der Tatverdächtige
Der 31-jährige dringend Tatverdächtige
hatte selbst den Notruf gewählt und angegeben, dass er seine Bekannte getötet habe. „Ein offizielles Pärchen waren die beiden nicht“, so die Polizeisprecherin. Opfer und Täter sollen aber gut bekannt gewesen sein. Das berichteten Nachbarn, die das Opfer regelmäßig mit dem 31-Jährigen gesehen haben.
Laut Erkenntnisstand der Ermittler, der auch auf Aussagen des 31-Jährigen beruht, sollen die beiden den Abend miteinander verbracht haben. In dessen Verlauf sei es zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, woraufhin der 31Jährige mit einem Messer auf die Frau einstach.
Einzelheiten zu den Vorgängen in der Wohnung in der Tatnacht würden allein schon aus Rücksicht auf die betroffenen Familien nicht genannt, so die Polizeisprecherin abschließend.