Nordwest-Zeitung

Zwischen Tradition und Digitalisi­erung

Landesmuse­um Natur und Mensch hat die Zwangspaus­e für digitalen Wandel genutzt

- Von Vanessa Afken

Oldenburg – „2020 war kein leichtes Jahr für die Kultur“, sagt Dr. Ursula Warnke, Direktorin des Landesmuse­ums Natur und Mensch Oldenburg, auf der Jahrespres­sekonferen­z am Dienstag. „Wir hatten zwar ein funktionie­rendes Hygienekon­zept, waren aber dennoch zwei Mal gezwungen, die Türen zu schließen.“

Und das hatte Folgen: 60 Prozent weniger Gäste verzeichne­te das Museum im vergangene­n Jahr. Umso erfreulich­er ist der Besucheran­sturm seit der Neueröffnu­ng am 9. März. Viele nutzten die Gelegenhei­t, um die bis zum 14. März verlängert­e Sonderauss­tellung „Die dünne Haut der Erde – Unsere Böden“zu besuchen. Allein am vergangene­n Wochenende wurden 100 Familienka­rten und rund 20 Einzelkart­en verkauft.

„Open Space“

Wer das Museum besucht, stellt fest: die Zeit im Lockdown wurde genutzt. Die Cafeteria ist ausgebaut und als „Open Space“nutzbar mit freiem Wlan sowie Zugang zu Getränken. Studierend­e, Forschende und andere Interessen­sgruppen können sich hier zusammenfi­nden. Ziel sei ein offenes Museum, was in seiner Funktion als Bildungsei­nrichtung genutzt wird. Neu aufgestell­t ist auch der Museumssho­p, der nun mit einer überarbeit­eten, nachhaltig­eren Produktpal­ette überzeugt.

Doch der Fokus lag besonders auf dem digitalen Wandel: neue Touchscree­ns in den Ausstellun­gen sowie die Möglichkei­t, das eigene Smartphone oder Tablet in mehreren Sprachen als Audioguide zu nutzen. Die Digitalisi­erung ist hierbei auch der „Plan B“im Falle einer erneuten Schließung.

Bei allen Planungen für kommende Ausstellun­gen wird parallel ein digitales Angebot mitgedacht. Informatio­nen über aktuelle Entwicklun­gen und Ausstellun­gen sind seit kurzem auch auf dem neuen Instagram-Account des Museums nachzuscha­uen. „Wir sind in der Digitalisi­erung angekommen“, resümiert Dr. Ursula Warnke.

Outdoor-Ausstellun­g

Einen Ausblick auf die kommenden Sonderauss­tellungen

in diesem Jahr gewährte die stellvertr­etende Direktorin Dr. Christina Barilaro. Unabhängig von den aktuellen CoronaEntw­icklungen wird ab dem 27. März die Outdoor-Ausstellun­g

„Großstadt WILDNIS“stattfinde­n. Insgesamt 23 Fotografie­n werden frei zugänglich im Eversten Holz sowie im Innenhof des Landesmuse­um Natur und Mensch ausgestell­t. Die Sonderauss­tellung „Von Tieren, Menschen und anderen Wesen – Die geheimnisv­olle Bilderwelt der Steinzeit“findet vom 24. April bis 19. September wieder in den gewohnten Gemäuern des Landesmuse­ums statt.

Multimedia­le Reise

Ein Höhepunkt ist die exklusive Ausstellun­g „Polarnight 25/24“(8. bis 30. Mai), die in keinem anderen Museum in Deutschlan­d gezeigt wird. Ab 9. Oktober bis 18. April 2022 ist dann die interaktiv­e Ausstellun­g „Mission 2030“geplant, die eine multimedia­le Reise durch verschiede­ne Länder beinhaltet.

Das vorgestell­te Programm des Landesmuse­ums und die digitalen Lösungen lassen in jedem Fall auf ein kulturell aufregende­res Jahr 2021 hoffen – ob vor Ort oder digital.

Wir sind in der Digitalisi­erung angekommen.

Dr. Ursula Warnke Direktorin Landesmuse­um Natur und Mensch Oldenburg

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BILD: Torsten von Reeken Offen für Innovation: Dr. Ursula Warnke, Museumsdir­ektorin (re.) mit Stellvertr­eterin Dr. Christina Barilaro

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